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 Ein Zweibrücker wurde durch seine Erfindungen zum deutschen Eisenbahnpionier

 Carl Exter *11.6.1816 in Zweibrücken; † 30.10.1870 in München 

 Nach Beendigung seines erfolgreich abgeschlossenen Dampfmaschinen- und Lokomotivbau-Ingenieur-Studiums in England kehrte er 1839 zurück nach Deutschland. Er fand eine Anstellung bei der Taunus-Eisenbahn-Gesellschaft, wo er zum Maschinenmeister ernannt wurde. 1842 wechselte er zur Königlich Bayerischen Staatseisenbahn und wurde dort 1848 zum Obermaschinenmeister befördert. Er beschäftigte sich mit verschiedenen Ideen zur Verbesserung der Eisenbahntechnik und hat sich insbesondere durch die Entwicklung einer „Seil- oder Flaschenbremse“ und der „Wurfbremse an den Tendern“ Verdienste erworben. Folgendermaßen funktioniert die Wurfbremse: Im Führerhaus oder am Tender befand sich ein an einem Gewicht befestigter Hebel, wird dieser umgelegt, damit das Gewicht den Hebel herunter drückt, werden über den kurzen Gegenhebel und einem Umlenkgestänge die Bremsklötze an die Räder gedrückt. Insbesondere beschäftigte er sich damit, Presstorf zu erzeugen, um diesen Brennstoff in der Lokomotivbefeuerung anzuwenden. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit einer Strangpresse, die er aus einer Ziegelsteinpresse umkonstruiert hatte, meldete er diese im Jahre 1855 zum Patent an.

Die Presse kam zunächst zur Erzeugung von Presstorf zum Einsatz, 1858 wurde sie erfolgreich zur Herstellung von Briketts aus Rohbraunkohle umgebaut und in die Nähe von Halle transportiert. Von dieser Zeit an ging die Kohlebrikettfabrikation in der rechteckigen Form, wie man sie heute noch herstellt, los. Ab 1876 kam die Presse in der Brikettfabrik Roddergrube im rheinischen Braunkohlerevier zum Einsatz.

Eine weitere Erfindung von Carl Exter war eine dampfbetriebene Schiebebühne, mit der man auf engstem Raum mehrere parallele Eisenbahngleise miteinander verbinden konnte; die Schiebebühne wurde wenig später durch die praktischere Drehscheibe abgelöst.

 

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