Das Zweibrücker Alphabet
Eine Sammlung Mundartlicher Ausdrücke, Bezeichnungen und Redewendungen,
von Rudolf Wilms 1964
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
aba, nein, aus frz. à bas.
Abbee, Abort, Toilette, auch Abtritt genannt.
äbbeldenzich, verwirrt, unwohl; mir is es ganz äbbeldenzich zu Mut.
Abedek, Apotheke.
ablause, durch List jemand etwas entwenden, vor allem in der Kindersprache; ich hanne abgelaust.
abluchse, durch List jemand etwas entwenden oder abschwätzen; ich hannsem abgeluchst.
abmurkse, töten; er hat ne abgemurkst.
abnemme, abnehmen an Gewicht; er nemmt ab wie e Kallener. Auch gebraucht, wenn sich jemand fotografieren lässt; er losst sich abnemme.
abschnabbe, sterben; er is am abschnabbe.
abschnuddele, küssen; er hat se abgeschnuddelt.
abstawe, abstauben, mitnehmen, stehlen; er hat allerhand abgestabt.
abspecke, jemand schlagen; ich speck dich ab.
Abweiche, Durchfall; ich hann es Abweiche.
Abziehbildche, ein Bild, das sich, wenn angefeuchtet, vom Papier löst. Eine früher gerne angewandte Kinderbeschäftigung; auch als Bezeichnung für schwächlichen Mensch.
Acaunusstraße, benannt nach dem Römer Acaunus, dessen Grabstein in der Gewanne „Am Scheiderberg“ im Stadtteil Niederauerbach gefunden wurde. Heute ist der Stein im Heimatmuseum aufgestellt.
Ache, Nachen, Kahn.
achele, achiele (essen); er hat geachelt.
Achelche, beim kindlichen Glickerspiel ein Glicker (Murmel) aus Achat.
Achselklabbe, Schulterstücke an der militärischen Uniform, die die Regimentsnummer trug.
Adillerie, auch Adollerie, Artillerie.
adrett, nett, sauber; die is awer adrett angezoh.
adschee, frz. adieu; Grußformel beim Abschied in Verbindung mir allee: allee‐adschee. Grußformel im Ersten Weltkrieg verpönt und abgelegt.
Äksch‐awer‐ribsche, Neckform der Kinder, wenn eines das andere schadenfroh auslachen will, meist in Verbindung mit Fingerschaben. Eigentlich: Äksch‐schawe‐Riebche.
Dr.‐Albert‐Becker‐Straße, benannt nach dem bekannten Zweibrücker Heimatforscher Dr. Albert Becker, ehemals Direktor des Zweibrücker Heimatmuseums.
allee, frz. allez (gehen Sie), gebraucht in allee‐hopp, allee‐hopp gema, allee‐genacht (Gute Nacht), allee‐dutswit, allee‐adschee.
Allee hopp, Schlachtruf der Zweibrücker Karnevalisten. Sonst gebraucht als Aufforderung etwas sofort zu erledigen.
Allee‐Geschwader, Pensionäre, die ihre Freizeit alltäglich mit einem Gang durch die Zweibrücker Alleen am Kanal verbringen, wobei jede Generation ihr eigenes Kanalgeschwader kennt.
Alleeschlüssel, ein symbolischer Schlüssel, der dazu dient, die Zweibrücker Allee abzuschließen. Wird im Volksmund jenen Bürgern verliehen, die zu später Nachtstunde, meist in Begleitung eines weiblichen Wesens, in der Allee beobachtet werden.
Alleeschule, das Gebäude am Goetheplatz. Es diente vielen Generationen als Schulhaus. Unter anderem waren darin nacheinander untergebracht: die Realschule, die Ingenieurschule, die Volksschule, das Pädagogium. In der Ära Hitlers wurde die Alleeschule zum Haus der SA umgewandelt. Das Haus ist an der Stelle errichtet, an der sich zur Herzogszeit die Orangerie des Schlossgarten befand. Heute steht dort ein Gebäude des Gerichtes.
allegar, alle zusammen.
Allegebott, immer wieder; daraus der pfälzische Trinkspruch: Allegebott Santé, in Abwandlung des französischen: à votre santé. Im Volksmund auch abgewandelt in: allegebott Zahnweh.
allemol, gewiss, freilich.
alle ritt, immer wieder (ländlich).
allert, flink; das is e allert Persönche.
alleweh, alleweg, durchweg, immer; das ka ma alleweh noch nemme.
alleweil, jetzt, soeben; alleweil geh ich fort.
als, allzeit, immer; als fort, als druff, als emol.
Altes Bezirkskommando, früher herzogliches Archiv, erbaut von Sundahl. Fand später Verwendung als Bezirkskommando, die Stelle, an der sich die „Conscrie“ zur Musterung melden mussten. In der Ära Hitlers wurde es zu Braunen Haus. Es wurde 1953 abgerissen. Auf den Fundamenten wurde das Hochhaus der Gemeinnützigen Wohnungsbau erstellt. Zur Erinnerung an das alte Archivgebäude wurde eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht: „Hier stand das ehemalige herzogliche Archiv, erbaut von Sundahl anno 1747, zerstört durch den Luftangriff am 14.3.1945, neuaufgebaut anno 1956 durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft“.
Alte Vorstadt, früher Bezeichnung für den Stadtteil um die Maxstraße, Ixheimerstraße und Fruchtmarktstraße. Er wurde als Vorstadt in der Zeit der schwedischen Verwaltung (1697‐1712) erbaut und viele Beamte der schwedischen Verwaltung fanden dort Wohnung. Auch der Polenkönig Stanislaus Lescinsky hatte dort seine Stadtwohnung. Die Bauten dieses Stadtteils zeichneten sich vor allem durch ihre Galerien im Hinterhaus oder an der Hinterfront aus, eine Bauart, die den Zweibrücker Geschichtsschreiber Heintz zu der Bezeichnung einer morgenländischen Bauweise veranlasste. Auch ist für die alte Vorstadt noch der Name obere Vorstadt gebräuchlich, im Gegensatz zu der unteren Vorstadt (Herzogstraße). Die alte Vorstadt hatte ihren Vorläufer der alten Mark, ein Stadtteil vor dem oberen Tor, der während der Belagerung im 30jährigen Krieg abgerissen wurde, um dem Angreifer im Vorfeld keine Schutzmöglichkeit zu bieten.
Amblochierter, staatlich Angestellter, frz. employé.
Ambuschur, Geschmack, Gefallen, frz. emboucher.
Ammerich, Mann einer Hebamme; die Amme, der Ammerich.
Ami, Amerikaner. Vor allem als Bezeichnung für die amerikanischen Soldaten gebraucht. Im letzten Krieg aufgekommen. In Verbindung mit diesem Wort sind viele neue Wörter entstanden, so z. B. Amischicks, Frauenzimmer, die sich mit Amerikanern abgibt. Amistadt, Wohnsiedlung der Amerikaner auf dem Kreuzberg. Amiauto, Auto im Besitz eines Amerikaners.
Amol, Ahnenmal oder Muttermal.
Amsel füttern, schnupfen.
anbennele, ein Liebesverhältnis anknüpfen, Streit anfangen.
Andiffche, Endiviensalat.
Andudel, eine Zweibrücker Spezialität, kommt im Geschmack den Landjägern gleich. Frau Mathilde Jung, die „Pfälzer Köchin“, schreibt in ihrem Buch „Eine Landschaft kocht“: Das ist eine Wurst, die aus rohem Schweine‐ und Rindfleisch zubereitet wird. Sie wird geräuchert und nach Bedarf abgekocht und meist in Erbsensuppe gegessen…“ Der Name kommt aus dem Französischen, andouille = Wurst.
anne, hin; wo geschde anne.
angängich, es verkauft sich gut, nach dem allgemeinen Geschmack, das is angängich.
angaschiere, jemand zum Tanz auffordern, jemand zur Arbeit einstellen. Auch gebraucht um übermäßigen Anstrengungen Einhalt zu gebieten: angaschier dich nit so; besonders dann, wenn es voraussichtlich doch umsonst sein wird.
angokse, anlügen; er hat mich angegokst.
ankade, planen, einfädeln; wie du ma das am beschde ankade.
Anlieche, Anliegen; ich hätte mol e Anlieche.
anner, andere; geb mir das anner Stick.
Anstandswauwau, Anstandsdame; sie geht mit als Anstandswauwau.
anstellich, geschickt; sie zeigt sich anstellich.
anterne, androhen; er hats em angeternt.
anwandele, gebraucht bei Krankheitserscheinungen; die Gripp hat mich angewandelt.
Aria, e Aria aus ebbes mache, ein Aufhebens machen; mach doch ke so Aria.
arich, viel oder sehr, z. B. arich deier (sehr teuer), arich dief (sehr tief).
arm wie´s Leebche, bettelarm.
Arnoldsruhe, Flurname am Fasanerieberg. Trägt seinen Namen nach dem Zweibrücker Kirchenschaffner Jakob Arnold.
Arschblettscher, Lehrer.
Arschkratzer, Früchte der Hagebutten.
Arschkrott, kleine Person.
artlich, eigentümlich, sonderbar.
Assor, ab in de Assor, marsch in´s Bett. Aufforderung an die Kinder, wenn sie schlafen gehen sollen.
Athenstraße, Straße im Stadtteil Niederauerbach, Straßenname entstanden aus dem alten Flurnamen „In den Achten“.
Attichäcker, alter Flurname in der Oselbach am Rothenberg. Festgehalten in dem Straßennamen Attichstraße. Attich/Zwergholunder, früher in großen Feldern angepflanzt, da er beim Färben Verwendung fand.
Atzel, Elster, davon abgeleitet: atzele, stehlen. Er stiehlt wie e Atzel.
Auedeckel, Augenlid.
Auemoos, Augenmaß.
Auerbacher Weg, Stadtteil um die Hofenfelsstraße, scherzweise auch Auerbacher Vorstadt genannt. Der Verein Gemeinde Auerbacher Vorstadt erinnert daran.
Augartenstraße, Verbindungsstraße zwischen Gabelsberger‐ und Hilgardstraße, benannt nach den Augärten in der Schwarzbach‐Aue, dem Gelände des früheren Schlossgartens.
Aule, Vorname August.
ausewenzich, auswendig; ich kenn das Gedicht ausewenzich: das Klee dis ausewenzich rot.
Ausgestochenes, Weihnachtsgebäck, das mit der Form ausgestochen wird.
autsch, au, Schmerzenslaut.
Awet, Arbeit.
Baas, auf dem Land als Anrede gegenüber Frau gebraucht.
baase, rätsche; sie baast schun de ganze Dag.
Babb, Brei; Mehlbabb, auch gebraucht als Bezeichnung für Klebstoff.
babbe, kleben; babbisch, klebrig, schmierig.
Babbe, Vater.
Babbedeckel, Pappkarton; die Seef is in Babbedeckel. Auch gebraucht für Arbeitspapiere: Im Betrieb hann se ma heit mei Babbedeckel geb.
babbele, plaudern; er babbelt em e Ohr ab.
Babbelwasser, Alkohol; er hat Babbelwasser getrunk.
babbisch, klebrig, schmutzig; e babbisch Gutsje.
Babbsack, Schimpfname für Schmutzfink.
bachele, pissen, urinieren, besonders bei Kindern gebraucht.
Bachschneider, Libelle.
Backsteen, Ziegelstein; Backsteenkees, Limburger Käse, wegen seiner Form so genannt.
badu, durchaus, frz. partout; er wills badu nit glawe.
Bagasch, liederliches Gesindel; des is e Bagasch.
Bajass, Hanswurst, als Schimpfwirt gebraucht.
ball, bald; ich komm ball.
Balwierer, Barbier, Bader, Friseur, mit Necknamen auch Schnussebutzer genannt.
bambele, herabhängen; die Kett bambelt ihr am Hals erum.
Bambelsbrüh, minderwertiger Wein, dünner Kaffee.
Bankert, Schimpfname. In Zweibrücken früher häufig gebraucht und nicht immer als Schimpfname zu verstehen; Heckebankert.
Baerengäßchen, Verbindungsstraße zwischen Haupt‐ und Gutenbergstraße, heute Rosengartenstraße genannt. Trug seinen Namen nach dem Uhrmacher Baer, der dort sein Geschäft hatte.
Bärenhütte, Stadtteil am Fasanerieberg, auch kurz Hitt genannt.
Bärental, Seitental am Kaplaneihof, Fundort römischer Gräber.
bariere, folgen, sich fügen; er bariert nit.
Barisch, beschnittener Eber.
Barrier, Schlagbaum am Eisenbahnübergang; die Barrier is zu.
Basbadu, Dietrich, frz. Passe‐par‐tout.
Baseng, Wasserbehälter, Bassin.
Batsch, Dreck, Schlamm.
batsche, schlagen; ich han´s gebatscht.
Batschhand, Handschlag der Kinder; ich hannem e Batschhand geb.
Battschkapp, weiche Schirmmütze.
batte, es hat nix gebatt; es hat nichts geholfen.
Batterie, scherzweise für Gesicht, ich hau der in die Batterie.
Batze, an den höheren Schulen früher gebräuchliche Bezeichnung für die Note 4.
batzig, frech; sei nit so batzig.
Bauchplatscher, verunglückter Kopfsprung (Kopfvor) ins Wasser; er hat e Bauchplatscher gemach.
bauf, Ausruf bei plötzlichen Ereignissen; bauf dich; bauf do leit er.
Bause, Beuel; du hascht awer e Bause am Kopp.
Bautzenbach, und Bautzenbachstraße, Flurname im Stadtteil Ernstweiler.
Bauwerkerstraße, Bauwerker war Gestütsdirektor von 1887‐1914.
Bawett, Vorname Babett.
Baweratsch, Schlamm, Dreck; die Kinner spiele im Baweratsch.
beckselich, schlecht schmeckender Kaffee; de Kaffee is beckselich.
bedabbele, begreifen; er hats endlich bedabbelt.
beducht, wohlhabend; sie is gut beducht.
Beer, Birne.
beesseme, umherstreunen; er geht beeseme.
beimache, Essen aufs Feuer stellen; ich muss noch es Esse beimache.
Belle, Pappeln. Bekannt sind die Bitscher Belle, die Pappeln, die hinter Hornbach an der Straße nach Bitsch stehen.
Belzenickel, der Weihnachtsmann oder Nikolaus, auch Bozenickel genannt. Belzenickel wird auch als Schimpfname gebraucht; das is e Belzenickel.
bembele, läuten. In diesem Zusammenhang ist der Ausspruch geläufig: Kannschde mich nit leide dann kanschde mich bembele.
Bennel, Band, Faden; Schuhbennel.
Bensel, Pinsel. Er hat de Bensel gestellt, er ist eiligst davon.
Beredreck, Lakritze.
Berlingshecke, Straße im Stadtteil Niederauerbach, alter Flurname.
Bermesens, Pirmasens.
berschde, bürsten; gerne gebraucht für trinken, besonders wenn es im Übermaß geschieht.
Berschdebinner, Bürstenbinder. Er galt früher als Wetterprophet, denn wenn de Berschdebinner kommt, gebts Reen (Regen).
Berzel, Pürzel, Enteberzel.
beschummele, betrügen, beim Kartenspiel oder beim kindlichen Glickerspiel.
Betschbach, Bexbach.
Bettlad, Bettstatt.
Bettseecher, Schimpfname für Kind, das ins Bett nässt; Bezeichnung für Löwenzahen, vermutlich wegen harntreibender Wirkung. Bettseechersalat. Bettseecherstechen, Stechen (Ernten) des Löwenzahnsalates im Frühjahr.
Bibbelche, Hühnchen.
Bibiche, Kücken.
Bibliotheca Bipontina, Zweibrücker Bibliothek. Die Bibliothek der Herzöge von Zweibrücken, aufgestellt im Herzog‐Wolfgang‐Gymnasium (heute im Helmholtz‐Gymnasium) enthaltend alte Handschriften und Wiegendrucke.
Biebelcher, Tannenzapfen, auch Hutzele genannt.
Billercher, zahnloser Kiefer bei Kleinkindern oder alten Leuten.
Billjet, Fahrkarte, Briefchen.
Bimbernisje, kleines Ding.
bimse, schlagen, tätlich und im Spiel; dene han ich gebimst, bezieht sich sowohl darauf, dass er ihn geschlagen hat oder dass er ihn beim Kartenspiel überspielte. Der Beruf des Bimsers in der Schuhfabrikation hängt wohl damit zusammen.
Bipontina, latinisierte Form für Zweibrücken.
Biro, Büro, Bureau.
bitschiert, betrogen; er is de Bitschierde.
Bitt, Bütte, Wanne; Badbitt.
bitzele, prickeln; mir bitzele die Händ.
Blaatsche, ein Haufen weicher Masse; Kuhblaatsche.
blaffe, schießen, er hat dem Has ennie geblafft.
Blah, Plane, Schutzbespannung für offenen Wagen.
Blattkopp, Mann mit Glatze.
bleche, bezahlen; er hat alles geblecht.
bleddere, blättern, er hat im Buch geblättert; auch gebraucht für bezahlen; er hat alles gebleddert.
Bleedhammel, Schimpfname.
Bleiwoo, Bleiwaage.
Blindermeisje, einfangen des Sonnenlichts mit Handspiegel, kindliches Spiel.
blinzele, blinzeln.
blitzebloo, intensiv blau; sie hat e blitzebloo Kleed an.
blo, blau.
Bloch, Lappen; besser e Bloch wie e Loch.
Bloder, Wasserblase, entstanden durch Verbrennung oder einen tierischen Stich. Mehrzahl: Blodere.
Bloos, Blase; Saubloos; auch gebraucht für eine zusammengewürfelte Gesellschaft: das is ma es scheni Bloos.
Blosbalch, Blasebalg.
blose, trinken; komm mir gehen ener blose.
Blosrohr, Blasrohr, als Schimpfname gebraucht; du Blosrohr, aber: er is durch wie e Blosrohr, sagt man zu einem, der sehr gescheit oder geschickt ist.
blott, kahl; er is blott, hat kein Geld mehr.
Blosasch, Schimpfname.
Blosasch vun Bitsch, Sagengestalt des Bitscher Landes. Er soll als Denkmal in einem Garten von Bitsch gestanden haben und das nackte Hinterteil den Zweibrückern zugekehrt haben. Geläufig ist heute noch in Zweibrücken der Ausspruch: Der Blosasch vun Bitsch, kommt er nit gefahr, dann kommt er geritscht.
blotze, fallen; e geblotzter Appel. Blotze wird auch besonders bei Jugendlichen gebraucht für Rauchen; er hat e Zigarr geblotzt.
Blunz, Blutwurst.
Blus, Frauenbluse.
Bobbelche, Kosewort für Kleinkind. Scheesebobbelche; Kleinkind im Kinderwagen.
Boddem, Boden; Stubbeboddem, Stubenboden; ich schmeiß dich uf de Boddem. In den Vororten in Borrem abgewandelt.
Bohnches spiele, Spiel der Mädchen mit Bohnen, die in einen Kreis gesetzt werden und mit einer Kugel getroffen werden müssen. Meist wird dazu eine Eisenkugel (Bull) genommen. Jede Bohne hat beim Spiel dabei ihren eigenen Wert. Demnach gibt es Dreigiller, eine Bohne die für drei gilt, Fünfgiller usw. Die Junges spielen das gleiche Spiel mit Glickern (Murmeln).
Bojemeschder, Bürgermeister.
Boll, große Schöpfkelle. Kinderreim: Roter Fuchs die Hoor gehen an, schitt e Boll voll Wasser dran!
Boller, Hintern; Bollerasch. Ich veschla da de Boller.
bollern,es bollert. Lärm, der entsteht, wenn man auf etwas schlägt. Er bollert an die Tür oder es bollert an der Tür.
Bollezischt, Polizist.
Bolze, Schilfrohr, aus dem die Jungen sich ihre Bolzen für den Schnerrbogen schneiden. So gab es den Bolzenweiher am Marienstein, der mit Schilfrohr bewachsen war.
Bombel, Quaste; sie hat e Bombel am Hut.
Borzelbaam, Purzelbaum.
Borzenellekaschde, gebraucht als Bezeichnung für unhandlichen Gegenstand. Ursprünglich Bezeichnung für Kasperletheater, entstanden aus dem Polichinello der Italiener, der dem deutschen Kasperle entspricht.
borzunne‐borzowwe, kopfüber, Durcheinander; in de Schublad leit alles borzunne‐borzowwe.
Bosse, Possen; mach ke Bosse.
bossele, basteln.
Bottschamber, Nachtgeschirr, frz. pot de chambre.
Bozenickel, auch Belzenickel genannt.
Brasche, Schlacken.
Braume, Pflaume.
bred, breit.
Bredullje, Verlegenheit, frz. bredouiller; er sitzt in de Brellje.
Bremme, Ginster.
Brenk, Wanne; Weschbrenk.
brenzelich, gefährlich; es wird brenzelich.
Brewert, Breitfurt.
Briambel, Geschwätz; mach ke Briambel, hervorgegangen aus Präambel.
bribrabrenzlich, buntfarbig.
Briefbott, Briefträger.
brozzele, brutzeln, schmoren; die Worscht brotzelt in de Pann.
bruddele, kochen; es Wasser bruddelt.
brummele, in den Bart murmeln; vor sich hinbrummele.
Brumser, Kreisel oder Tanzknopf; Brumsertreiben: mit Kreisel spielen. Den Brumser gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einen dicken Kreisel nennen die Zweibrücker Buben einen Scheibenhubser, da er wegen seines Gewichtes leicht eine Fensterscheibe zertrümmert, wenn er beim Spiel versehentlich dagegen springt. Einen schlanken Kreisel nennt man Storch und hat er oben eine tiefe Einbuchtung, dann ist es ein Kochhäbchen.
Brulljes, Angeberei; Brulljes mache.
brunze, Wasser lassen.
brutze, trotzen.
Brutzkopp, Trotzkopf.
Brutsch machen, Unterlippe hängen lassen. Enttäuschung zeigend; mach doch ke so Brutsch. Oder grob gesprochen: Lass doch es Schlappmaul nit so hänge.
Buchele, Bucheckern. Wurden in der „schlechten Zeit“ (nach 1945) zur Ölgewinnung gesammelt.
Buddel, Flasche, frz. bouteille.
buddele, graben; im Dreck buddele.
Buddick, verwahrlostes Haus, frz. boutique. Auch gebraucht für Unordnung in der Häuslichkeit; das is e Buddick.
bugsiere, befördern, meist gebraucht, wenn man jemand hinaus bugsiert; ich hanne enaus bugsiert.
Bull, große Kugel, frz. boule. Beim kindlichen Klickerspiel z. B. eine Eisenbull.
Bumbes, Schläge; komm nur her du kriesch dei Bumbes.
Burrbergstraße, im Stadtteil Niederauerbach, alter Flurname.
Bussem, Busen; er hat de Deiwel im Bussem.
Butze, Schutzmann; auch gebraucht für Eiterpfropfen und verhärteten Nasenschleim; er hat e Butze in de Nas.
butze, putzen, reinigen; es ganz Haus werd gebutzt.
Butzlumbe, Putzlappen; Butzfraa.
Buwerecht, Vorrecht im kindlichen Spiel, das sich Jungen nach überkommender Tradition einräumen, z. B. Dreimaldrei is Buwerecht.
Buweschmecker, Mädchen, das sich gern mit Buben abgibt.
Café Wellblech, Bezeichnung für die Bedürfnisanstalten, die früher mit einer Wellblechverkleidung versehen waren. Sie standen in allen Stadtteilen, so am Hallplatz, am Hirtenplatz, usw. So kam es, dass man in Zweibrücken die schöne Umschreibung hatte: „Ich geh mol ins Café Wellblech.“.
Carl‐Peschke‐Straße, Seitenstraße der Schillerstraße, nach Baumaschinenfabrikant Carl Peschke benannt.
Carl‐Pöhlmann‐Straße, Straße im Stadtteil Niederauerbach, nach dem bekannten Zweibrücker Geschichtsforscher und Leiter des Bezirksamtes Carl Pöhlmann benannt.
Christian‐Ott‐Straße, Straße am Hornbachstaden; Christian Ott war ein Lehrer und verdienstvoller Chorleiter.
Christian‐Schwarz‐Straße, am Fasanerieberg. Christian Schwarz war in den 20er Jahren Bürgermeister von Zweibrücken.
Christoph‐Knorr‐Straße, am Fasanerieberg. Christoph Knorr war von 1833 bis 1837 Bürgermeister in Zweibrücken und Mitbegründer der Zichorienfabrik Gebr. Knorr.
Condit, er hat e gut Condit, er hat ein gutes Ansehen. Aus dem französischen conduire = führen.
daafe, taufen; Kindsdaaf; Daafkleedche; die Deefer, Wiedertäufer, Mennoniten; Deeferkirch, Täuferkirch, Kirche der Mennoniten, wie früher eine in Ernstweiler bestand.
daab, taub; daaber Hund.
dabber, schnell; geh mol dabber doher.
Dabberlaaf, Durchfall.
däbbere, ungeduldig werden; warum däbberschd dann so.
dachdele, schlagen; ich han ne gedachtelt.
dada, Kindersprache, spazieren gehen; geh mal dada.
dägisch, teigig: das Brot ist teigig.
Dalehner, Taglöhner; Dahlohn, Taglohn.
dämbe, dämpfen; Krumbeere dämbe.
Dambnudel, Dampfnudel.
Dappschädel, Dummkopf.
Datterich, zittern; er hat de Datterich.
datschich, weich; die Beer is datschich.
decker, deckmols, oft, oftmals; mir san eich deckmols merci. Wir sagen euch auch vielmals danke.
dederlich, teigig, weich; das is awwer dederlich.
deegisch, teigig, weich, überreif; die Beere sinn deegisch.
Debesch, Depesche, Telegramm.
Dell, Tal, Mulde, z. B. Tschifflicker Dell. Auch verwandt für Loch im Kopf; er hat e Dell im Kopp.
dellere, schlagen; ich hanne gedellert.
Dellweld, Dellfeld.
Denneh‐wubleh, Kinderspiel, frz. Tenez, s´il vous plait, fang wenn du kannst. Bei diesem Spiel wird ein Holz auf den Bordstein gelegt. Auf das überstehende Ende schlägt man mit einem zweiten Holz, sodass das erste Holz, sich überschlagend, weggeschleudert wird und von der Gegenpartei aufgefangen werden muss.
demno, demnach; das is a demno.
dengele, schlagen; ich hanne gedengelt.
defor, dafür und vor dem; ich bin der gut defor; defor war ich deheem.
dele, teilen; hanner schunn gedelt oder sinner euch noch enich.
derr, dürr; derrer, dünner Mensch: der is so derr, dass er brennt.
Derrweh, Hautflechte.
dewedder, dagegen; er schlug als dewedder.
Dibbe, Topf, Kochhafen.
dibbele, kleine Schritte machen; er kommt doher gedibbelt.
diffisil, heikel: e diffisili Awet; er is so diffisil im Essen.
dimmele, donnern; es dimmelt und blitzt.
Dingler‐Tut, der Zweibrücker Zeitmesser. „Es tut“, sagt man in Zweibrücken, wenn mittags die Dampfsirene der Dingler´schen Maschinenfabrik die Mittagspause ankündigt.
Dingwerd, St. Ingbert.
dischbediere, disputieren, streiten.
Ditze, Euter beim Vieh, Kuhdietze; weibliche Brust.
diwere, drängen, etwas ungestüm verlangen; diwer nit so.
Dochdermann, Tochtermann, Schwiegersohn. Vor der Hochzeit oder Verlobung ist es noch der Dochderbursch.
Doddel, einfältiger Mensch; du bischt e Doddel.
Dodelaad, Sarg.
dodsterwenskrank, sehr krank.
Dohl, Einlauf zur Straßenkanalisation.
Dohlewuz, schmutzige Person.
Dohlebutzer, Dohlenreiniger.
Dohlebrunser, Schimpfname.
Doges, Hinterteil, Gesäß; huck dich uff dei Doges.
Doges‐Mageier, Schullehrer, der den Schulkindern auf den Doges schlägt.
Dokdersch, die Frau vom Doktor (Arzt).
doletscht, neulich; doletscht war ich in Saarbrücken.
Doller, toller, dummer Mensch; Dollbohrer.
Dollje, Schimpfname, Dummkopf.
Dormel, ungeschickter Mensch, abgeleitet: dromelig, ungeschickt oder etwas toll im Kopf; mir is ganz dormelig.
Drallje, Fenstergitter; er sitzt hinner Drallje, er ist im Gefängnis.
dratsche, klatschen; er hat gedratscht. Sich als Klatschbase betätigen.
Dralewatsch, Gefängnis, in Ungelegenheit kommen; jetzt hama de Dralewatsch.
Drauwe, Trauben; Hansdrauwe, Weindrauwe.
dreigenäht, pfiffig, schlau; das is e Dreigenähter.
Dreimaschder, Dreimaster, dreieckiger Bauernhut, wie er früher in Mode war. Stellenweise wurde dieser Hut auch Gewitterverteiler genannt.
dreiwe, treiben; Vieh dreiwe, Brumser dreiwe.
dresche, schlagen, verhauen; denne han ich gedrescht.
Drisch, Ödland; Flurname: Weiße Drisch, oberhalb von Ernstweiler.
Drickel, Wäschetrockner; häng´s Handduch uff die Drickel.
drickele, abdrickele, trocknen, abtrocknen. Ich loss mich von de Sunn drickele, sagt man beim Baden. Ich dus Gescherr noch abdrickele.
Drickkarch, Karren, der gedrückt wird. Schiebkarren.
driwelliere, drängen; er driwelliert mir solle komme.
drobse, tröpfeln; es fangt an zu drobse (regnen).
drobsnass, tropfnass.
dronschele, schaukeln mit dem Stuhl; dronschel nit so.
Dr. Unblutig, Reklamefigur der Kurkirolfabrik. Im Zweibrücken gebraucht für die stadtbekannte Persönlichkeit Heinrich Mangold.
druddelich, trübes Wasser; machs Wasser nit druddelich.
drummele, trommeln; gedrummelt un gepiff.
Drummsä, große Säge, Baumsäge.
Druschele, Stachelbeeren. In einem alten Straßenverzeichnis von Zweibrücken ist auch ein Druschelgäßchen aufgeführt.
Drutschel, kleines Frauenzimmer.
Dubbee, Kopf; frz. touper; ich hau der uffs Dubbee.
dubbe, stoßen; ich han ne gedubbt.
ducke, bücken, duck dich; Duckente; Tauchente.
dudele, eintönig ein Lied singen, herunterleiern.
du‐dus, Neckwort gegenüber Kleinkindern; du‐dus mache.
dummele, eilen: do dummel dich doch.
Dunnerwedder, Donnerwetter, Fluch; e Dunnerwedder soll dich veschlaan.
duschder, finster; es wird schun duschder.
duschur, immer, frz. toujours.
dussele, leichter Schlaf; ich hann vor mich hindedusselt.
dußma, still sein, langsam, frz. doucement; er war scheen dußma.
Dutt, Haarknoten.
dutzwitt, sofort, frz. tout de suite.
ebbes, etwas; geb em ebbes.
Edex, Eidechse.
Editiones Bipontinae, Zweibrücker Ausgabe klassischer Schriften, die im 18. Jahrhundert in Zweibrücken durch Professoren am Zweibrücker Gymnasium herausgegeben wurden.
ehnder, eher, früher; ich war ehnder do wie du.
Ehrbach, alter Name für Schwarzbach.
Ehrbusch, Wald hinter Tschifflick.
Ehrensbergerstraße, benannt nach Landstallmeister Dr. Ehrensberger, Vorstand des Zweibrücker Gestüts.
Ehrgartenweg, Straße am Marienstein nach einem Flurnamen benannt.
Eichwaldweg, am Marienstein, Flurnamen: am Eichwald.
Eileseech, Bezeichnung für abgestandene Getränke; das schmeckt Eileseech.
Einöder Sand, alte Bezeichnung für das Hofgut Kaplaneihof zwischen Einöd und Zweibrücken.
Eitersberg, Anhöhe hinter dem Mannlichplatz.
Eiskeller, das Gebäude an der Landauer Straße am Marienstein. Dort befand sich früher ein unterirdischer Eiskeller, in dem das Natureis verwahrt wurde. Das auf den nahen Weihern des Schwarzbachtals gewonnen wurde. Letzter Rest dieser Eisweiher war der Bolzenweiher, der nach dem ersten Weltkrieg zugeschüttet wurde.
Elisenweg, Straße im Stadtteil Bubenhausen. Benannt nach der Frau des Baumeisters Kennerknecht, der dort die Häuser baute.
ellere, jammern, ungestüm verlangen; das Kind ellert no de Mutter.
Elwedritsche, ein sagenhafter Vogel des Zweibrücker Landes, der gerne neu Zugezogenen als Attraktion vorgeführt wird.
endärmlich, schwach, elend.
enaus, eniwwer, enuff, hinaus, hinüber, hinauf.
enduhn, das ist ein Tun, einerlei; des is een duhn.
Enne denne, sigerigar, rebbe die bebbe die knell, Abzählvers der Kinder.
Erbs, er hat´s an de Erbs, er ist nicht ganz gescheit.
Erdeel, Erdöl oder Steinöl, Petroleum.
Eremitage, erbaut als Schlößchen für die Gemahlin Herzog Karl August, später beliebte Gastwirtschaft und jetzt Gewerkschaftshaus.
Ernst‐Drumm‐Straße, Straße am Eitersberg. Drumm war Gewerbelehrer, Leiter des Heimatsmuseums und Stadtarchiv, verdienstvoller Heimatforscher.
Ernstweiler Kaserne, die ehemalige Oberkellerei des Herzogtums Zweibrücken. Sie wurde später als Lazarett und Kaserne verwendet.
erunner, eraus, eruff, herunter, heraus, herauf.
eschdimiere, achten: er hat mich eschdimiert.
Esebeckstraße, am Fasanerieberg. Esebeck war Bürgermeister von 1817 – 1827.
Essekennsche, Essenkännchen, Eßgeschirr, in dem man das Mittagessen auf die Arbeit mitnahm oder in dem mittags das Essen den Arbeitern durch die Essenträger in die Fabrik gebracht wurde; auch Kaffeblech oder Henkelmann genannt.
Esseträjer, Essensträger; die Frauen oder Kinder, die mittags ihren Angehörigen das Mittagsessen in die Fabrik brachten, auf den Schönhof (Dinglersche Maschinenfabrik), zu Pörringersch (Pörringer & Schindler), zu Peschkes (Baumaschinenfabrik Carl Peschke), usw.
Etascher, abgeleitet von Etage; Regal in der Küche, auf dem etagenweise die Gewürz‐ und Lebensmittelbehälter aufgestellt wurden.
Etsch, fußballähnliches Gebilde, Gummimanschette, neuere Wortbildung der fußballbegeisterten Jugend.
Etzelweg, dieser Straßenname kommt nicht vom Hunnenkönig Etzel, sondern von dem mittelhochdeutschen Wort atzen, äsen, grasen, abweiden und erinnert an die Viehweiden vor der Stadt im Hornbachtal.
eweg, hinweg.
Exe, Kleiner Exerzierplatz. Vor der Jahrhundertwende Exerzierplatz der Zweibrücker Garnison. Später erster Rennplatz der Zweibrücker Pferderennen. Jetzt Zweibrücker Vergnügungsplatz zur Abhaltung des Zweibrücker Turnerjahrmarktes und Erntemarktes.
Exkisee, Ausrede, zum Trotz machen, frz. excuser; mach kee Exkisee, das macht er nur exkisee, er hat e Exkiseehuschde.
expliziere, erklären; ich du dirs emol genau expliziere.
Exterstraße, Straße am Eitersberg, Friedrich Exter und dessen Sohn Friedrich Christian waren im 18. Jahrhundert Professoren am Zweibrücker Gymnasium.
Fadem, Faden; Fadenkrämer, kleinlicher Mensch
Fahrenberg, An den Kreuzberg sich anschließender Berghang mit schönen Gärten. Für die Namensgebung war vermutlich die Tatsache entscheidend, dass dort eine Fahrstraße den steilen Anstieg zum Kreuzberg umging.
fallieren, missglücken; es is ma falliert.
Fäng, Schläge; du krischd dei Fäng.
Fangschus, Nachlaufspiel (Fangen); komm mir spiele Fangschus
Färbergasse, Seitenstraße der Landauer Straße und Zugang zum Bleicherbach, benannt nach dem Beruf der Färber, die dort ansässig waren.
Farrewaddel, Ochsenziemer.
Fasanerie, beliebte Einkehrgaststätte der Zweibrücker. Früher Tiergarten der Zweibrücker Herzöge, später Sommersitz des Polenkönigs, wie die Inschrift an den Ruinen dort kündet: „Dem weisen Stanislaus Lesczinsky, der durch den Schwedenkönig Karl XII. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher Pfalzgrafen, in Zweibrücken ein Asyl fand und diesen Park gründete 1716.
Fasenacht, Fastnacht; Fasenachtskichelcher.
Fassel, Farre, Zuchtstier, Flurname Faselwies.
Fawekaschde, Farbenkasten
Fawerik, Fabrik, Fabriker, Fabrikarbeiter.
Federresje, Federröschen, Nelken.
Feger, Streuner, Tagedieb; er geht fege
Feierschdeen, Feuerstein
Feier kreische, do kennt ma Feier kreische, wenn man sich über etwas wundert oder erstaunt ist.
Feldhinkeln, Kartoffeln, auch Feldhühner genannt.
Felsbachstraße, im Stadtteil Niederauerbach, nach dem Felsbach benannt.
Ferkelstecher, Halsabschneider, Wucherer, Winkeladvokat.
Ferzbeitel, Ferzmacher, Angeber.
Fickmihl, Brettspiel, wird mit Knöpfen gespielt.
fiedere, füttern.
Fiedsjer, Brötchen aus luckem Teig, in mehreren aneinandergebacken.
Fieselerstraße, Straße im Stadtteil Ernstweiler, benannt nach dem Flugzeugkonstrukteur Fieseler (Fieseler Storch).
Filb, Philipp.
Fimmel, Großspurigkeit; er hat de Fimmel. Auch gebraucht für Leidenschaft zu etwas, zB. Kinofimmel, Radiofimmel, Tanzfimmel, usw.
Finesse, Feinheiten, ein Auto mit allen Finessen.
fissele, durchsuchen; wann des nit glaabschd, kannschde mich fissele.
Fissemadente, Ausrede, Ausflucht; mach ma kee Fissemadente.
Fitz, Gerte, daraus: fitze, schlagen.
Fixfeier, Streichholz; fixfeierrot.
Flabbes, langer Kerl.
Flade, ungehobelter Bursche. Im Umkreis von Zweibrücken auch Flaare genannt.
fladdiere, schmeicheln.
Fladderie, schön tun, frz. Flatter, schmeicheln; ich spiel dir nit die Fladderie.
flatsche, schlagen; ich hannem eni geflatscht.
Flatsch, Anstreicherpinsel.
flatschere, flattern.
fleetze, hinlümmeln; fleetz dich nit so dohin.
Fliehkrischdel, leichtsinnige Frauenperson; das is e rischdisches Fliehkrischdel.
Forzkischt, Forzklobber, altes Auto.
Frääche, kleine Frau. Früher auch gebraucht als Anrede, besonders in der Stadt Bauersfrauen gegenüber, wenn man den Namen nicht kannte.
Franckstraße, im Stadtteil Bubenhausen, nach dem früheren Besitzer der Brauerei Franck benannt.
Froelichstraße, nach dem Bankier Froelich benannt, der die Villa Froelich erbaute.
Fruchthalle, Zweigeschossiger Bau, Ecke Fruchtmarktstraße – Hauptstraße, an das Rathaus angebaut. Bis zur Erbauung der Festhalle war der Fruchthallsaal die Örtlichkeit zur Abhaltung aller Festlichkeiten. Im Untergeschoss fand sich die Nebenstelle der Post. Beim Luftangriff 1945 wurde die Fruchthalle zerstört.
Fruchtmarktstraße, nach der Fruchthalle benannt, in der früher der Fruchtmarkt abgehalten wurde.
Fruchtschuppenstraße, Straße im Bahnhofsviertel, benannt nach den Fruchtschuppen, die dort wegen des Gleisanschlusses ihren Platz hatten.
fulle, Fußball spielen, neuere Wortschöpfung.
fuchteln, herumfuchteln; fuchtel nit so in de Luft erum.
Fudrasch, Verpflegung, frz. fourage.
fummele, stark reiben; er hat alles sauber gefummelt.
Funsel, Lampe, z. B. Petroleumfunsel; Tranfunsel, dummer Mensch.
Fusch, Fisch.
fuschele, herumtasten; fuschel nit so dorum.
fussele, wenn ein Stoff den Faden gehen lässt, wenn er fusselt.
futsch, hin, kaputt.
gadding, passend, gut.
Gagelche, Ei, Gagel.
Gagges, ein häufig gebrauchter Name für alle die Schmidt heißen; also Schmidde‐Gagges.
gagse, stotternde Redeweise; gags nit so do rum.
Gähunger, Heißhunger.
ganfe, stehlen.
Gansert, Gänserich.
gaschdisch, garstig, unartig; du bischt emol e gaschdischer Bu.
Gasbrötchen, eine Zweibrücker Spezialität, runde lucke Brötchen. Nach der Überlieferung soll ein Zweibrücker Bäcker diese Brötchen erstmals zur Eröffnung des Gaswerkes in Zweibrücken gebacken haben.
Gasstraße, Seitenstraße der Schillerstraße. Sie erinnert an das Gaswerk der Stadt, das dort in den Stegwiesen um die Jahrhundertwende errichtet wurde. Heute erfolgt die Versorgung der Stadt über eine Ferngasleitung, die aus dem Saargebiet gespeist wird.
Gaub, Dachluke, Dachgaub.
Gaul, Pferd; Hobbelgaul, Scheesegaul.
gauze, jemand in einer Widerrede anfahren; gauz mich nit so an; der Hund gauzt.
Gawwel, Gabel, Mischtgawwel (Mistgabel).
Gebennels, ein Verhältnis haben.
gebridscht, ausgeschmiert; die hanne gebridscht.
gedenkt, gedacht; das hann ich ma gedenkt.
Gedings, Umstände, Ziererei; mach ke Gedings.
Gedich, Tuchzeug, Weißwäsche.
Gedudels, Musik (geringschätzig); das is e Gedudels mit der Reitschul.
Geduh, Gedehns, Getue.
geeiert, geärgert.
geel, gelb.
Geeßebrickelche, (Geißenbrückchen), der Steg, der im Zuge des früheren Bärengäßchens, heute Rosengartenstraße, über den Bleicherbach gelegt war. Mit Zuschüttung des Bauchlaufes wurde der Steg überflüssig. Er fand als Steg neue Verwendung und zwar als Zugang vom Guldenweg zur Gastwirtschaft Brauerei Buchheit. Der Name Geeßebrickelche leitet sich wohl von der eigenartigen Gestalt der Brücke ab, die an den Rücken einer Geiß erinnert.
Geeß, Geiß, Ziege, Geeßbock; auch Unname für Schneider.
Geeßegischdere, der hat die Geeßegischdere gebraucht, wenn jemand erschreckt wird.
Gefrees, schlechtes Essen.
Gegratzel, stümperhaftes Geigenspiel.
Gegrimmels, Brosamen, Gebrösel.
Gegritzel, Schreiberei; das is e Gegritzel.
Gehischtel, Husterei; das is e Gehischtels.
Gei, Geige, Baßgei.
Gei, Gehege; komm ma nit ins Gei.
geize, Triebe an Sträuchern beschneiden; ich hann die Tomate gegeizt.
Gekleppers, Geklapper, Lärm; des is e Geklapper.
Geknotters, Murren; das is e Geknotters.
Gekrawenzel, Verzierung, Schnörkel; es is krawenzelisch.
Geläbbels, Geleck, Leckerei, feines Backwerk.
Gellerrieb, Gelbrübe, Flöte: er bloost die Gellerrieb.
gellese, nicht wahr; gellese das is wohr.
gemeener Hand, allgemein, üblich.
gemuschdert, geschmacklos gekleidet; wie bischt dann du wider gemuschdert.
gennee, gelt nicht; z. B. Du hasch nix gemacht, gennee.
geniwwer, gegenüber.
Gepischber, Geflüster.
Gequellte, Pellkartoffeln.
gere, gern; das ess ich gere, ich hann dich gere.
Gerebbel, Gerümpel; nemm das ganz Gerebbel.
Geriß, Erfolg beim anderen Geschlecht haben; er hats Geriß.
Geritschs un Gelaafs, sich über Gebühr oder zu oft in einer Familie aufhalten; das is e Geritschs un e Gelaafs.
Gerschtche, Gut, Vermögen; er hat sei ganz Gerschtche versoff, sei ganz Gerschtche is abgebrennt.
Geschiß, Umstände; mach ke Geschiß.
Gescherr‐Rahme, Geschirr‐Rahmen; war früher in jeder Küche zu finden und diente zum Aufhängen des Geschirrs und der Kuchenformen usw.
geschott, geschüttet; ich hanns Wasser ausgeschott.
Geschwabbel, Durcheinanderreden, auch dumme Rederei.
Gesocks, Lumpenpack; das is e Gesocks.
geweiht, jemand los sein; denne sima geweiht.
Gewiddervedeeler, Gewitterverteiler; breitkrempiger Hut, früher Dreispitz.
Geworschdel, Durcheinander.
Gewwel, Giebel am Haus, auch als Bezeichnung für Kopf gebraucht; ich hau der uff de Gewwel.
Gezawwel, bei einer Kinderschar gebraucht; das is e Gezawwel, oder als Ausdruck persönlichen Unbehagens; ich hann heit so Gezawwel.
Gickel, übertriebener Stolz; der hat e Gickel.
giegse, stechen; ich han ne gegiegst. Kroddegiegser, abfälliger Ausdruck für Messer, besonders in der Kindersprache.
gille, e gille Nixelche un e silwer Wateweilche, ein goldenes Nichts und ein silbernes Wart‐ein‐Weilchen, verspricht man Kindern als Mitbringsel.
Ginkel, Rotzginkel, Nasenschleim der herabhängt, vor allem bei Kindern, auch Rotznase, letzteres auch als Bezeichnung noch nicht erwachsener Kinder.
giwelgewerisch, freigiebig; du bisch awer giwelgwerisch.
glawe, glauben.
gleichlings, gleich, gleichzeitig; do bin ich mit gleichlingse Fuß uffgesprung.
glickere, Glicker spielen.
Glicker, Murmel, Kugel für kindliches Spiel (Glickerspiel).
Glickerwasser, Selterswasser. So benannt, da früher die Flaschen mit Selterswasser mit einer Glaskugel (Glasglicker) verschlossen waren. Heute gebraucht man die Bezeichnung Glickerwasser für alle alkoholfreie Getränke.
glidisch, glühend; de Owe is glidisch.
glitschich, glatt, schlüpfrig; die Stroß is glitschich.
glitzere, glänzen; es glitzert wie e Karfunkelsteen.
Glockenstraße, Seitenstraße der Landauer Straße. Erinnert an die Glockengießerei von Couturier, die sich im 18. Jahrhundert dort befand.
glotze, schauen; guck emol die der glotzt. Daraus abgeleitet: Glotzaue, Glotzkopp.
Gluckplatz, im Stadtteil Bubenhausen, erinnert an den Komponisten Willibald Gluck, ein Günstling des Zweibrücker Herzogs Christian IV., an dessen Hofe Gluck verschiedene Konzerte gab.
glucksere, gluckern, es Wasser glucksert.
Gohd, Patin.
Goil, Gurgel; er jaht alles durch die Goil.
Goilknebbche, Adamsapfel.
Gore, Branntwein.
gottessprich, gebraucht für sozusagen; aus „Gott, er spricht.“.
Grabloch, Grab.
grabsche, schnell nach etwas greifen, stehlen.
Graddel, überheblicher Stolz; die hat e Graddel.
gradzeleed, zum Trotz (gerade zum Leid).
Grähnaue, Hühnerauge.
grangele, nörgeln; du hascht in emfort zu grangele; sei nit so grangelich.
greezisch, verschimmelt; das Brot is greezisch.
greine, weinen; muscht nit greine.
Gresch, Falz; mach e Gresch ins Papier.
Griewe, Reste von ausgelassenem Speck.
Grieweschnud, schorfartiger Ausschlag am Mund.
die Grieb stelle, sich verziehen, ausreißen.
Grieweworscht, Blutwurst.
Grind, schorfiger Ausschlag.
Grindkoppskuche, Streuselkuchen, wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Grindkopp (mit Schorf bedeckter Kopf).
Grines, Suppegrines, Suppengrün.
Grinsardstraße, Seitenstraße der Maerckerstraße, benannt nach dem Abbé Barthelemy Grinsard, dem Beichtvater Herzog Christian IV. Die Straße die auf dem Gartengelände angelegt ist, das früher zum Zweibrücker Spital gehörte, erinnert an die Stiftung, die Abbé Grinsard dem Zweibrücker Spital in seinem Testament angedeihen ließ.
grippse, stehlen, abgeleitet aus dem französischen „Commission de Grippe“, Ausleerungskommission der franz. Revolution, die auch im Zweibrücker Herzogtum durch ihre Tätigkeit berüchtigt wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der Ausdruck Lothringer Kidiewe (Kühdiebe), die aus dem französischen Lothringen in die Pfalz kamen und das Vieh „beschlagnahmten“.
gritzegroo, grau.
Griwel‐Grawel‐Hinkelfißje, aus Zweibrücker Kinderreim.
groozelich, mit Schimmel bedeckt.
groozele, unleserlich schreiben; er groozelt uff die Tafel.
Grosche, an den höheren Schulen früher gebräuchliche Bezeichnung für die Note 3.
Großer Exerzierplatz, Übungsplatz der Zweibrücker Garnison. Jetzt in den kanadischen Flugplatz am Schmalscheid einbezogen.
gruddele, im Feuer stochern.
Grumbeere, Kartoffeln.
grummele, in den Bart murmeln.
Grummelsupp, Schelte; komm nur heem, heit krischde Grummelsupp.
gruschele, stöbern; er gruschelt do rum.
Grutze, Kerngehäuse bei Äpfeln und Birnen; Abbel‐ oder Beeregrutze, auch gebraucht als Schimpfname für klein geratene Person und Kosename für Kleinkinder; du kleener Grutze.
gsch! gsch!, Scheuchruf für Hühner.
Gud Stub, die gute Stube, in der der Besuch empfangen wird, der Salon.
gugge, schauen; gugg emol.
Guggkaschde, Schaukasten, Panorama, Kaleidoskop.
Guggelcher, Augen, gebraucht bei Kleinkindern; mach die Guggelcher zu.
Guldenweg, benannt nach dem Wohltäter der Stadt: Gustav Gulden. Nach ihm ist auch die Guldenschlucht benannt.
Gummer, Gurke; Gummeresalat.
Gunn, die Gunn anduhn, einem die Ehre geben.
gunne, gönnen; ich du sem gunne.
Gugus, Ruf beim Versteckspiel.
Gusch, Mund; hal dei Gusch.
gusche, zu Bett gehen, frz. se coucher.
gusch dich, Zuruf an den Hund, dass er sich setzen soll.
Gutentalstraße, Seitenstraße der Hofenfelsstraße, die zum Gutental, im Volksmund Juddetal führt. Ein benachbarter alter Flurname ist zu den guten Äcker benannt, was wohl zur Namensgebung Gutental geführt hat.
Gutsje, Bonbon; babisches Gudsje, Schimpfname für schmutzige Person.
Gymnasiumstraße, diese Straße müsste eigentlich Finanzamtstraße heißen, denn an Stelle, an der sich früher das Gymnasium befand, wurde um die Jahrhundertwende das Finanzamt errichtet.
haah, haahrum, Zuruf für Zugtiere, um links abzubiegen.
Haanebambel, einfältiger Mensch.
Häbche, Topf, Kochhafen; Subbehäbche, Kochhäbche. Scherzweise auch gebraucht für auffallende Kopfbedeckung: die hat e Häbche uff.
Hackelscher, Zähne von Kleinkindern; zeich mal mol dei Hackelscher.
Hahnebalke, Musikpodium im Tanzsaal, auch obere Ränge im Theater.
Hallplatz, benannt nach der früheren Metzgerhalle, dem alten Schlachthaus der Stadt, das sich hinter dem Torbogen befand. Im Volksmund hört man heute noch oft den früheren Namen des Platzes: „Placke“ oder „Sauplacke“, da auf diesem Platz der Schweinemarkt abgehalten wurde.
Halskaut, Nacken; ich schlah der in die Halskaut.
halwer, halb; halwer fünf.
Hamballe, Schimpfwirt für dickköpfigen Menschen.
hambuche, ein grobschlächtiger Mensch.
Hammerweg, im Stadtteil Ixheim, erinnert an den Ixheimer Hammer, der an der Bickenalb errichtet war.
Hammertcher, unreife oder holzige Birnen oder Äpfel.
Hängel, e Hängel Drauwe, e Hängel Worscht; an em Hängel, immerfort; er jammert an em Hängel.
Hansdrauwe, Johannisbeeren.
Hans´sche Privatstraße, im Stadtteil Ixheim. Nach dem früheren Ixheimer Bürgermeister Hans benannt.
Harzkrämer, Kleinigkeitskrämer.
Hasebrot, Überreste vom väterlichen Frühstück, das er von der Arbeitsstelle für die Kinder mit nach Hause bringt.
Hauchbildche, auf zellophanartiger Folie bedrucktes Bild, meist mit Vorlagen aus der Bibel, das sich beim Behauchen einrollt. Hauchbildchen waren früher als Buchzeichen sehr beliebt.
Haufe, große Menge; verstärkt: e Haufe Putsche; e Haufe Geld; e Haufe mache.
Haumichblau, Fantasieprodukt, nach dem man gerne am 1. April jemand in die Apotheke schickt, um es dort zu verlangen. Das gleiche wie Owiedumm.
Hausmacher, Blut‐ oder Leberwurst aus eigener Schlachtung.
Hawe, Topf, Kochhafen; überhaupt für Töpfe aller Art, auch Nachthawe.
Hawegedunnerde, Dampfnudeln.
Hawwer, Hafer; Hawwergeeß, Schimpfname.
Heb Fuß, Aufforderung an Zugtiere, den Fuß zu heben, besonders beim Beschlagen der Pferde beim Hufschmied.
Hechelmaus, er basst uff wie e Hechelmaus.
Heckenweg, der mit Hecken eingesäumte Pfad, der von der Schleuse zur Landauer Straße führt.
Heeb, Hefe; Heewekuche, Hefekuchen.
Heele, heele Gänsje, Zauberspruch für Kleinkinder, wenn sie sich gestoßen oder verletzt haben.
heemlich, heimlig, behaglich; do is es richtig heemlich. Auch gebraucht zur Charakterisierung: er is eheemlicher (gemütlicher) Mensch.
heer, vielleicht zu übersetzen mit „hör zu“. Eine nach dem zweiten Weltkrieg aufgekommene Unart, einen Satz zu beginnen.
Heigans, (Heugans) dummes Mädchen.
Heilbach, Heelbach, Tal im Stadtteil Niederauerbach. Früher ein gern gewählter Spaziergang der Zweibrücker. In Erinnerung an diesen Spaziergang ist das Wortspiel in Zweibrücken geläufig: Bombach – Heelbach – Gehlbach, wobei unter Gehlbach die Weinwirtschaft Gehlbach in der Hofenfelsstraße gemeint war, in der man anschließend gerne einkehrte.
Heinkelstraße, benannt nach dem Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel.
heile, heulen; er heilt wie e Schlosshund.
Hemdicker, Heimtücker, hinterhältiger Mensch.
hemgeije, loss dich hemgeije, verächtliche Absage.
Hemgedrehter, einfältiger, auch hinterhältiger Mensch.
Hemelmeisje, Grille, auch gebraucht als Bezeichnung für anschmiegsame Person, wie sie Goethe als „Bettschätzchen“ bezeichnete.
Henkelmann, Essgeschirr, mit dem früher die Frauen ihren Männern das Mittagessen in die Fabrik brachten.
Herfeldhaus, in diesem Gebäude ist heute die Polizeidirektion untergebracht. Früher im Besitz von Herfeld, wurde später der Stadt vermacht.
Hergeloffener, Neubürger in einer Gemeinde.
Heringsbännicher, Unname für einen Kaufmann.
Heroldhaus, Stand an der Stelle am Schloßplatz, an der heute das Gebäude der Stadtsparkasse errichtet ist. Eine Gedenktafel, die an diesem Haus angebracht war, trug die Inschrift: Dieses Gebäude wurde im Jahre 1885 von dem Mitbürger Ludwig Herold der Stadt Zweibrücken vermacht und soll zur immerwährenden Erinnerungen an diesem Wohltäter als Herold‐Haus erhalten und verwaltet werden. Das Heroldhaus wurde beim Luftangriff 1945 zerstört. Es stand auf den Grundmauern der ersten Zweibrücker Burg.
Heroldstraße, am Eisenbahneinschnitt am Himmelsberg. Benannt nach dem Bankier Ludwig Herold, einem Wohltäter der Stadt.
Herrgottskäwer, Marienkäfer, von dem die Zweibrücker Kinder behaupten, es wäre das Geld vom lieben Gott.
Hersch, Hirsch; Herschhornsalz, Hirschhornsalz; „de Hersch“, Gasthaus zum Hirsch in Zweibrücken.
Herschherncher, Weihnachtsgebäck, so genannt nach dem Zusatz von Hirschhornsalz.
Herteplatz, (Hirtenplatz), Platz an der Ixheimer Straße, nahe der Einmündung Oselbachstraße. An diesem Platz standen einst die Hirtenhäuser der Stadt, deshalb der Name.
Herzdricker, Kartoffelklöße, auch Hoorische genannt.
Herzbennel, sich de Herzbennel abrenne; gebraucht, wenn jemand sich über Gebühr beeilt.
Herzkeimche, geb em ebbes, dass em es Herzkeimche net abfallt.
Herzogsnarren, der für Zweibrücker gebrauchte Unnamen. Doch die Zweibrücker sind stolz auf diesen Namen, denn sie erinnern sich gerne ihrer Geschichte, in der die Herzöge von Zweibrücken nicht die kleinste Rolle im Chor der übrigen deutschen Fürsten spielten.
Hetsch, Eber.
hewe, halten; heb mol das Ding.
hickele, hinken, auf einem Fuß hüpfen.
Hickelheisje, Kinderspiel, bei dem auf einem Bein gehickelt (gehüpft) wird und zwar innerhalb auf den Boden gemalter Figuren, bei denen man unter anderem auch Himmel und Hölle unterscheidet. Zu diesem kindlichen Spiel gehören weiter:
Hickelsteen, mit denen man in bestimmte Stellen der Figuren auf das Pflaster malt.
Hienstraße, am Mannlichplatz, benannt nach dem Maler Daniel Hien, bekannt als Tiermaler, geboren 1725 in Straßburg.
Hilgardhaus, Hofenfelsstraße 117. Erbaut als eine Stiftung des Deutschamerikaners Heinrich Hilgard,einem Wohltäter der Stadt. Nach dem Wunsch des Stifters wurde es als Arbeiter‐Muster‐Wohnhaus errichtet, wozu der Stifter Einrichtungsgegenstände aus Amerika zuschickte. Das Haus wurde 1881 seiner Bestimmung übergeben.
Hilgardstraße, in den sogenannten Augärten, dem früheren Schlossgarten. Benannt nach dem deutschamerikanischen Eisenbahnkönig, der in Zweibrücken das Gymnasium besuchte. Er machte der Stadt zahlreiche Stiftungen, so das Waisenhaus und ein Arbeiter‐Muster‐Wohnhaus in der Hofenfelsstraße 117.
hinne, hinten; hinnerum, hinnenaus; hinnersich, rückwärts; er geht hinnersich,
Hinnergass, frühere Bezeichnung für die Karlstraße. Der Name Hinnergass war das Gegenstück der Vordergass, worunter die Hauptstraße zu verstehen war. Die Erinnerung an den Straßennamen wurde in dem früher bestandenen Verein „Gemeen Hinnergass“ wachgehalten, dessen Vereinslokal das Gasthaus zum Grünen Baum war.
Hinkel, Huhn; verricktes Hinkel.
Hitzelsberger Karl, Alt‐Zweibrücker Original um die Jahrhundertwende.
hiwwe un driwwe, hüben und drüben.
Hochburg, auch Villa Hochburg genannt. Das Wohnhaus an der Hochstraße auf dem Kreuzberg, der Malerfamilie Reihardt gehörend. Es war früher sozusagen das höchste Haus von Zweibrücken. Heute wird es überragt von den Bauten der Amerikanerstadt.
Hofenfelspark, früher ein mauerumhegtes Besitztum zum Hofenfels‐Schlösschen an der Hofenfelsstraße gehörend, kurz vor Niederauerbach. In einem Teil des Geländes ist heute das Umspannwerk der Pfalzwerke untergebracht. Auf dem Gelände des früheren Parks soll der Neubau des Neusprachlichen Gymnasiums errichtet werden. Früher gehörte das Gelände zur Karlsust, das sich Herzog Karl August als Sommersitz erbaute und später seinem Minister Hofenfels schenkte.
Hofenfelsstraße, Ausfallstraße der Stadt nach Osten. Benannt nach dem Freiherrn Christian von Hofenfels, der für seine Verdienste in den Adelsstand erhoben wurde. Sein bürgerlicher Name war Johann Christian Simon, er war der Sohn eines Pfarrers aus Kusel.
Hohlstraße, im Stadtteil Bubenhausen. In diesem Namen ist die volksmundartige Bezeichnung für Wegeinschnitt enthalten; die Hohl. In Zweibrücken gebraucht man in Verbindung mit der Hohl das auf die Aussprache der Zweibrücker Vororte bezugnehmende Wortspiel: „geschde mit in die Haul Kaule haule“: gehst du mit in die Hohl Kohlen holen.
Hollerbeere, Holunderbeeren.
Hollerweg, Straße in der Galgenberg‐Siedlung. Holler gebraucht man in Zweibrücken für Holunder. Er ist dumm wie Holler, ist eine gebräuchliche Redensart.
Holzgartenstraße, Straße oberhalb der Mariensteinsiedlung. Sie erinnert an den ehemals auf dem Schwarzbach bestandenen Floßbetrieb. Im Holzgarten, eine Wiese am Ufer des Schwarzbaches vor der Stadt, wurde das Holz gestapelt, das als Floßholz den Schwarzbach abwärts gefloßt wurde.
Hooreil, (Haareule), Mädchen, das ihr Haar nicht ordentlich gekämmt hat; du siehscht aus wie e Hooreil.
Hoorische, Kartoffelklöße, auch Herzdricker genannt.
Hobbelgaul, Schaukelpferd.
Horrische, Unname für die Bewohner Niederauerbachs.
Hornissel, Hornisse,
horzele, Huckepacktragen.
Hoschbes, närrischer Mensch.
Hoseschisser, ängstlicher Mensch.
hotterum, Zuruf für Zugtiere, rechtsherum.
howwe, oben; er is dohowwe.
hü, (kurz gesprochen) Aufforderung an Zugtiere sich in Marsch zu setzen.
hüh, (lang gesprochen) Aufforderung an Zugtiere zu halten.
hucke, sitzen; er huckt do wie e Ölgötz.
huckebleiwe, sitzen bleiben,( in der Schule),auch gebraucht für Mädchen, das nicht heiratete; die is hucke geblieb.
Huddel, Ungeschick, Missgeschick, Sorge; mach der doch ke Huddel.
huddelich, etwas unsorgfältig erledigen.
hufe, rückwärtsfahren, vor allem bei Pferdefuhrwerken, hufzerick.
Hühgeilchen, Pferd, aus der Kindersprache.
Humborch, Homburg.
Hundstrabb, Schwimmart, ähnlich wie Hunde schwimmen. Er macht de Hundstrabb.
Hundsfotze, nichts.
hunne, hier unten; er ist e hunne.
Hünefeldstraße, benannt nach dem Ozeanflieger von Hünefeld, der zusammen mit Herrmann Köhl die erste Überfliegung des Nordatlantiks in Ost‐West‐Richtung durchführte. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass im Heilbachtal ein Gedenkstein an diese Ozeanüberquerung (April 1928) von privater Hand errichtet wurde.
hupse, hüpfen.
Hüssje, Gerichtsvollzieher, aus dem frz. huissier.
Hütt, Stadtteil am Fasanerieberg.
hutzelich, verschrumpft; das is e hutzelich Männche.
Huwwel, Hügel.
huwelich, hügelig, gewellt.
ija, ja.
inhaue, einhauen, kräftig essen; er hat ingehau.
inhenge, einhängen; er hat sich bei seim Mädche ingehengt.
inleje, einlegen; Sauerkraut inleje.
inmummele, einhüllen; er hat sich ingemummelt.
innewenzich, innen; de Abbel war innewenzich ganz faul.
inscheniere, sich genieren, schämen; er hat sich inscheniert.
insefe, einseifen; sich insefe; er hat jemand ingeseft (angeschmiert).
Institut, das Gebäude in der Fruchtmarktstraße, in dem das Doflein´sche Institut, die erste höhere Mädchenschule, ein Vorläufer des Neusprachlichen Gymnasiums, untergebracht war. Das Haus war eine Stiftung an die Stadt, wie eine Inschrift über dem Torbogen verkündete: „Eugen Wilhelm´sche Stiftung 1871“. Heute gehört das Gebäude, etwas umgeändert, zu dem Gebäulichkeiten des St. Elisabeth‐Krankenhauses.
Itze, Fritz.
iwerens, übereins, plötzlich.
iwwerhewe, überheben; er hat sich iwwerhob; du dich net iwwerhewe.
iwwerhubbe, überspringen (beim Spiel); ich bin iwwerhubbt wor.
iwwerzwerch, schwieriger Mensch; der is awer iwwerzwerch.
Ixem, Ixheim.
Jacht, Krach; mach kee so Jacht.
jackere, rennen; sich abjackere.
Jahnstraße, Seitenstraße der Bismarckstraße, benannt nach dem Turnvater Friedrich Jahn, da in dieser Straße die frühere Turnhalle des Zweibrücker Turnvereins stand.
Jakobstraße, Straße hinter der Eremitage, benannt nach dem Malermeister Jakob Roth, der das Gelände für den Straßenbau zur Verfügung stellte.
Jakob‐Leyser‐Straße, benannt nach dem Möbelfabrikant und Hoflieferant Jakob Leyser, der in dieser Straße seine Möbelfabrik hatte.
Jakobystraße, im Stadtteil Bubenhausen. Benannt nach dem früheren Bürgermeister von
Bubenhausen, Jakoby.
jaunere, jammern, weinen; jauner nit so.
Jesses, Matz mei Gei, Ausruf zum Zeichen der Überraschung.
jetzert, jetzt.
Jobbe, Jacke, Rock.
Jochnachel, Jochnagel an der Deichsel, als Schimpfname gebraucht für ungehobelten Menschen. Unname für Einöder.
Johann‐Schwebel‐Straße, benannt nach dem Reformator und Hofprediger Johann Schwebel.
jojotte, verstärkte Bejahung.
joomere, jammern; joomer nit so.
Josefstraße, am Fasanerieberg, benannt nach dem Malermeister Dickes, auf dessen Gelände die Straße angelegt wurde.
Juchhee, oberstes Stockwerk eines Gebäudes; er wohnt ganz owe in de Juchhee.
Jud, Jude Hebräer, auch Bezeichnung für Kohlweißling (Schmetterling).
Juddeknechelche, Knöchel am Ellbogen; ich han mich am Juddeknechelche gestoßt.
Juddetal, im Volksmund Bezeichnung für Gutental, ein Seitenteil des Kreuzberges, das sich dem Schwarzbachtal öffnet.
junne, unten.
Junkersstraße, benannt nach dem Flugzeugkonstrukteur Hugo Junkers. Sein Transportflugzeug, die Tante Ju war im 2. Weltkrieg eine bekannte Maschine.
kaade, Karten spielen.
Kaadeblätsch, Wahrsagerin.
Kaal oder Karel, Karl.
kabawel, zu etwas fähig sein; bisch du noch kabawel?
Kabb, Mütze, Kappe: Batschkabb; Schnebbekabb. Gleiche Brider, gleiche Kabbe.
Kabbes, Unsinn.
Kabottsche, unmoderner Damenhut.
Kaff, Dorf.
Kaffeeblech, auch Essekennche = Essenkännchen genannt; das Essgeschirr, in dem früher den Fabrikarbeitern das Mittagessen gebracht wurde. Mancherorts auch Henkelmann genannt.
Kahne, Fremdkörper im Wein.
Kalb Moses, dummer Mensch.
Kalenner, Kalender.
Kalin, Karoline.
Kallebach sei Hund; Bekannt wie im Kallebach sei Hund, ist in Zweibrücken eine Redensart, wenn man ausdrücken will, dass jemand stadtbekannt ist. Der Metzger Kallenbach in der Haupstraße hatte früher einen großen Hund, einen Bernhardiner, den er als Vorspann für seinen Metzgerkarren gebrauchte.
Kanaker, Kanadier; Spitzname für kanadische Besatzungsangehörige.
Kandel, Dachkandel, Dachrinne.
Kanton, Stadtteil um die Landauer Straße. Abgeleitet von dem früher einmal bestandenen Kanton Contwig. Die Tradition wurde früher durch den Verein „Kantoner Hinterbrühler“ wachgehalten.
Kapleinhof, Hofgut zwischen Zweibrücken und Ernstweiler, früheres Pfarrgut.
Kappagormerschem, hebräisches Wort für Kaiserslautern.
Karlslust, frühere Bezeichnung des späteren Hofenfels‐Schlösschens am Ausgang des Bombachtales. War von Herzog Karl August als Sommersitz gebaut und wurde von ihm dem Minister für auswärtige Angelegenheiten, Freiherr von Hofenfels, als Anerkennung seiner Verdienste zum Geschenk gemacht.
Karlstraße, benannt nach dem schwedischen König Karl XII., der gleichzeitig Herzog von Zweibrücken war und in dessen Regierungszeit die Straße neu angelegt wurde.
Kaschdausgemachteer, mit der Karschd (Karst‐Hacke) ausgemacht. Gemeint ist die Kartoffel und was daraus gemacht wurde: Kartoffelschnaps.
Kaschdel, Blieskastel.
Kascho, Gefängnis, frz. cachot.
Käser, Angeber, einer der käst, der angibt.
Kässpatze, Unname für die Bewohner Wattweilers. Man erzählt sich, dass die Wattweiler Frauen ihren selbstgefertigten Handkäse, den sie früher auf dem Zweibrücker Wochenmarkt zum Verkauf anboten, vor den Fenstern ihrer Häuser trockneten, wobei sich oft die Spatzen daran gütlich taten. Resultierend auf diesem Unnamen ulkt man weiter, dass in der Kirche keine Bänke seien, sondern Stangen, da Spatzen ja lieber auf den Stangen sitzen.
kassade, kassade gehen, umherbummeln; er geht kassade.
Kasserole, kleine Bratpfanne (Kasserolche).
Katholisches Schulhaus, es befand sich in der Landauer Straße, unweit der Einmündung des Wassergässchens. Hier waren die Klassen der katholischen Schüler der Volksschulen untergebracht, während in der Alleeschule die evangelischen Volksschüler unterrichtet wurden. Später wurde das katholische Schulhaus zur Landwirtschaftsschule.
Katrin, Katharina.
Kätzjer, Weidenkätzchen.
Katzeschwanz, Zinnkraut. Wenn die Jugend rauchen will, empfiehlt man ihr dazu den Schwanz der Katze: raach du de Katz ihr Schwanz!
Kaut, Vertiefung im Boden. Brechkaut, wo der Hanf gebrochen wurde, Schingkaut, Flurbezeichnung am Galgenberg, für den alten Schindanger, Halskaut, Nacken.
Kauwel, Schopf.
Keetz, geflochtener Rückenkorb; „ die Keetz“, Anwesen im Bickenalbtal, das sogenannte
Bickenaschbacher Torhaus. Torhaus erinnert an den früheren Wildzaun, der dort durch ein Tor unterbrochen war.
Kehrbesem, Besen mit langem Stiel.
Keimche, dem fallt bal´s Keimche ab, wenn jemand gierig nach etwas ist.
Kenich, König; de Sunnekenich, de bayrisch Kenich.
Kerbrich, Kirrberg.
Kerb, Kirchweihe. „Wem is die Kerb – unser“, das ist der Schlachtruf der Kerwebuben.
Kerchhof, Kirchhof, Friedhof.
Kersche, Kirschen; Kerschepolschter, Kirschenauflauf.
Kerschekere, Kirschkerne.
Kehrwisch, Bürste zum Fegen. Jemand, der zu spät zum Essen kommt, erhält den „Kehrwisch“.
Keschde, Kastanien. In Zweibrücken kennt man die Bezeichnung „am Keschdebaam“. Gemeint ist der Kastanienbaum draußen vor dem Eisenbahnübergang an der Ixheimer Straße, nach dem auch die früher dort bestandene Wirtschaft von Mauß benannt war. Der Kastanienbaum dort ist einer der letzten Bäume einer kleinen Allee, die sich vor dem alten Spital am Hirtenplatz (Herdeplatz) hinzog.
Kesselbachstraße, benannt nach einem alten Flurnamen.
Kewwich, Käfig; Affekewwich.
Kibbasch, der laaft sich de Kibbasch, wenn sich jemand übermäßig um etwas bemüht.
Kiddebarie, (Cul de Paris). Modisches Beiwerk der Frauenmode im vergangenen Jahrhundert.
Kinkerlitzjer, Schikanen; mach ke Kinkerlitzjer.
Kitschtche, selbstgemachter Rodelschlitten aus Kistenbrettern.
Kittche, Gefängnis; er sitzt im Kittche.
Kitsch, Schaber zum Abräumen des Straßenkots und Ausräumen des Backofens, heute kaum noch in Gebrauch.
Kiwwel, Kübel; Speisskiwwel.
kiwwelle, wenn es stark regnet, dann „kiwwellts“.
Klabb, Mund; hal die Klabb. Ich geh in die Klabb, ich geh ins Bett.
Klahm, Klamm, Bodenvertiefung, Hohlweg. Die Franzosenklamm, Bezeichnung der Senke, die sich von der Steinhauser Straße zur Fasanerie hinzieht.
klebbere, klappern. Die Klepper, ein Kinderspielzeug, bestehend aus einem flachen Holzbrett, auf dem an Stahlfedern befestigt, zwei Eisenkugeln sich befinden. Durch Schütteln der Hand klappern die Kugeln auf dem Holz. Zur Faschingszeit wurden Jungen mit diesen Klebbern zur „Klebbergarde“ aufgestellt und fanden in den Umzügen der Fastnacht Verwendung.
Klingeltal, Seitental am Etzelweg, alter Flurname.
Kloster, Stadtteil am Etzelweg, eine Siedlungskolonie, die nach der Jahrhundertwende erbaut wurde. Vermutlich war diese Siedlung auf ehemaligen Klostergut errichtet, was zur Namensgebung führte, denn ein Kloster war dort niemals vorhanden.
Klotzkobb, Dickkopf.
Klowe, Tabakpfeife, auch Kleebche genannt. Bezeichnung für ungehobelten Menschen; das is e Klowe, sowie für einen Eisenhaken; häng dei Hut an de Klowe.
Kluf, Stecknadel.
Klumbe, Holzschuh; Holzklumbe.
Kluft, Zange; er wurde früher dazu benutzt, um aus dem Herdfeuer den glühenden Stahl für das Bügeleisen herauszuholen.
knadschich, nass, besonders gebraucht für Brot, das nicht ganz ausgebacken ist, auch gebraucht für einen Mann mit mehr weiblichen Allüren.
knäppsch, knapp; das is knäppsch.
knawwere, knabbern; er knawwert am Brot rum.
knäwwere, nörgeln; knäwwer nit so viel.
Knax, gesundheitlicher Schaden; er hat e Knax krieht; er hat sich e Knax geholt.
Knekkes, Wicht, kleiner Mann.
Kneisel, Schimpfname für einen Querkopf, auch gebraucht als Bezeichnung für Kopf; ich hau der uf de Kneisel.
Knellche, Protokoll, Strafzettel (Bubensprache).
knellere, knallen; er knellert mit de Peitsch; ich hannem enni geknellert.
Knerzje, Kante an einem Brotlaib.
knewwele, knebeln.
Knewwel, Knoten, auch gebraucht als Bezeichnung für einen groben Menschen.
Knickich, knickerich, geizig; Knicker, Knicksack, Geizhals; Knicker auch Bezeichnung für Messer.
Knibbel, Knoten; mach da e Knibbel ins Taschentuch.
Knibbes, Knirps.
Knoddele, Pferdeäpfel; Pferdsknoddele, Geeseknoddel; er verknoddelt alles, er bringt alles durcheinander, z. B. beim Stricken, dass is e Knoddelawet. Süßer Knoddel, Kosename für Kind.
knoddere, murren; er knoddert schun de ganze Dag.
knorze, fußballspielen, neuere Sprachform.
Knorze, ungehobelter Mensch, Aststück im Holz; Endstück beim Brot.
Knubbe, Schnapsglas.
knubbe, jemand im Scherz anstossen; er knubbt mich.
knubbelich, mollig, dick; die is knubbelich.
Knuschder, Dreck, Schorf.
Kochet, Mahlzeit; e Kochet Erbse.
Kochhäbche, kleiner Kochhafen; Kinderkreisel, Brumser und zwar einer mit Vertiefung.
kodere, Sprechversuche des Kleinkindes; es kodert schunn.
Kohlenhofstraße, auch Kohlenweg genannt, im Bahnhofsviertel. Führt ihren Namen nach den Kohlenlagern, die zwischen der Straße und den Gleisen des Güterbahnhofs angelegt sind.
Köhlstraße, benannt nach dem Ozeanflieger, Hauptmann Hermann Köhl, der zusammen mit v. Hünefeld und Fitzmaurice den Ozean überquerte (April 1928).
kolte, Nüsse aufmachen; Niss kolte.
Kommissione mache, Einkäufe erledigen; ich geh Kommissione mache.
Königswinkel, am Hornbachstaden, alter Flurname.
konschdeniert, konsterniert, bestürzt.
Konskri, (conscrit), die Conscribierten, die für den Soldatendienst Eingezeichneten, auch Ziehbuben genannt, die zum Wehrdienst Gezogenen. Wenn sich früher die Wehrdienstfähigen zur Eintragung in die Stammrolle meldeten, war dies ein Festzug für sie. Mit Musik kamen sie von ihren Heimatorten zum Bezirkskommando nach Zweibrücken gezogen und marschierten nach der Ziehung bändergeschmückt und nicht mehr ganz nüchtern ihrer Heimatgemeinde zu.
Korbmacher, Unname für die Bewohner von Bierbach, die sich früher einen Erwerb dadurch schafften, dass sie die Weiden der Bierbacher Aue dazu nutzten, um Körbe zu flechten.
Kores, Pack, Lumbekores.
koscher, nit ganz koscher, nicht ganz geheuer.
kotzen, erbrechen.
Krachelcher, geröstete Brosamen, die zum Abschmelzen der Suppe Verwendung finden.
Krachkersche, dicke, süße Kirschen, die beim Zubeissen krachen.
Krachfix, Feuerwerk, mit Phosphor getränkt, das man durch Reiben an einem Gegenstand zur Entzündung und zum Krachen bringt.
krakehle, streiten.
Krakehl, Krach machen. Wenn einer angetrunken ist, dann hat er den Hut uffem Krakehl.
Krambe, alter Gaul.
Krämbel, Kram, Gerümpel.
Krane, Absperrhahn an der Wasserleitung.
Kranewasser, Leitungswasser.
Kränk, Krankheit; er hat die Kränk; krie die Kränk.
Krappderr, Krappdörre, Stadtteil in Ixheim, erinnert an die dort bestandene Krappdörre, als der Krapp noch überall angebaut wurde, als Färbstoff für die Tuchindustrie.
Kratzberscht, widerborstiges Mädchen.
krawwele, kriechen; er krawwelt uf em Bodde rum. Er kann nimi krawwele, wird gebraucht, wenn jemand gesundheitlich nicht auf der Höhe ist.
Kraweldiewandenuff, Salmiakgeist.
Krawutschel, ich dich am Krawutschel, ich hol dich am Hals (im Streit).
krawenzlich, kraus.
krebbe, sich ärgern; er hat sich gekrebbt.
Krebbert, holziges Steinobst; Beerekrebbertscher.
kreckse, mit Krankheitsbescherden geplagt; er krecks dorum.
kreische, schreien; kreisch nit so; Pälzer Krischer.
Kreizkopp, im Volksmund gebräuchlicher Name für Katholiken, während die Protestanten „Dickköpp genannt werden.
Kreuzberg, Berg im Süden der Stadt, benannt nach einem Wegkreuz, das einmal dort gestanden hat.
kriehn, bekommen, erhalten; ich han was krieht.
Krieh die Krenk Spatzeneschd, Ausdruck des Mißfallens, wenn einem etwas nicht gelingt.
Krimmele, Krumen, Bröseln.
Krimmelkuche, Streuselkuchen.
Kringel, Kreis; die Kinner danze im Kringel erum, e Kringel Worscht.
Kripps, Verstand; er hat Kripps im Kopp. Ich hol dich am Kripps (Kindersprache).
Krischdelcher, Krüstchen, angebrannter Teil der Kartoffeln.
Krischan, Christian.
kriwwele, rühren, bohren; er kriwwelt im Dreck erum. Nasekriwweler, der in der Nase bohrt; Zewekriwweler, der an den Zehen reibt.
Kriwwelbisser, unleidiger Mensch, dem nichts recht zu machen ist.
Krott, Kröte, auch als Kosename bei Liebespaaren und Kleinkindern gebraucht, z. B. goldische Krott, Lauskrott.
Krott im Hals, belegte Stimme; ich hann e Krott im Hals.
Krottegiekser, Taschenmesser.
krozzele, schreiben, vor allem in der Kindersprache. Er hat die Tafel vollgekrozzelt.
Krubbes, kleiner Bub oder Mädchen.
krumblisch, zerknittert; der Anzug ist krumblisch.
krummbeenich, mit krummen Beinen (O‐Beinen) behaftet; der is awwer krummbeenich.
Krussele, Locken; Krusselkopp, auch Kruwwelkopp.
Krupp, Diphterie, frz. croup.
Kubbee, Coupé, Eisenbahnabteil.
Kuchel, Kugel; Weihnachtskuchel, Kanonekuchel usw.
Küchenallee, alte Bezeichnung für die heutige Gutenbergstraße, zwischen Schloss und Kanal. So benannt, da an dieser Straße hinter dem Schloss sich die Küchengebäude des Herzogschlosses befanden. Von den früheren Alleebäumen sind keine mehr vorhanden.
Kugelfang, Waldabteilung auf dem Wattweilerberg. So benannt, da in diesem Walddistrikt die Schießstände und Kugelfänge (Erdaufwürfe) für die Soldaten der Zweibrücker Garnison errichtet wurden. Der früher gebräuchliche Name Wolfsacht für diesen Walddistrikt gerät leider immer mehr in Vergessenheit.
Kuhl, Grube, Loch.
kujoniere, schlecht behandeln.
kulle, Obst entkernen; Quetsche kulle.
Kunne, Konrad.
Kurasch, Mut, frz. courage.
Kuwert, Kuvert, Briefhülle.
kwickse, jauchzen; wie das Kind wieder kwickst.
Kwall, aufkochendes Wasser; noch en Kwall un es Esse ist gut.
laafe, laufen.
Laafborsch, Laufjunge; ich mach der doch nit de Laafborsch.
laatsche, nachlässig gehen; Quadratlaatsche.
Labbes, Schimpfname für lange Menschen.
labberisch, labbisch, schlaff.
Lackel, Schimpfname; dummer Lackel.
läfich, brünstig; der Hund is läfich.
Lafor, Waschlafor; Waschgarnitur mit Krug, wie sie früher in jedem Schlafzimmer auf der Kommode standen, frz. lavoir.
Lahmasch, langsamer Mensch.
Lahmsieder, langsamer Mensch.
Lambri, Wandverkleidung, frz. lambris.
lamediere, jammern, frz. lamenter; lamedier doch nit so.
Lammstraße, benannt nach dem alten Gasthaus „Zum Lamm“.
Landabnemme, Land abnehmen. Ein kindliches Spiel, bei dem mit einem Messer oder spitzen Gegenstand, z. B. Feile in ein vorgezeichnetes Feld auf dem Boden geworfen und so dem Spielgegner „Land“ abgenommen wird.
Langerde, Langwieden.
Lanzstraße, benannt nach der Landmaschinenfabrik Lanz, früher Lanz‐Wery.
langewech, de lange wech, der Länge nach.
Lappstraße, im Stadtteil Ixheim, benannt nach den in Ixheim geborenen Gebrüder Lapp, die als Ingenieure den Arlbergtunnel erbauten.
Latwerch, Latwerg, Zwetschgenmus. Wurde früher im Herbst in großen Behältern (Latwerchkessel) eingekocht.
Latz, Hoselatz, Spalt an der Männerhose.
latze, sich mästen, beim Essen sich gütlich tun.
Lautere, Kaiserslautern.
Lausallee, Scheitel am Kopf.
lauschdere, lauschen.
Lauser, Lausert, Lausbub, Schimpfname für kleinen Jungen auch als Kosename für Kleinkinder gebraucht.
Laussalb, er hat kee Geld va Laussalb.
Lawandee, früherer Name für den Stadtteil um die untere Karlsstraße. Name kommt vermutlich von einem dort vorhanden gewesenen Waschplatz. Es steckt die Wortverwandtschaft mit dem französischen Wort für lavandiere, Waschfrau, darin.
Lazzroner, ein in Zweibrücken sehr geläufiger Schimpfname, als solcher aber nicht immer ernst zu nehmen. Aus dem Italienischen: Lazzaroni.
lebbere, in kleinen Zügen trinken oder essen; er lebbert sei Supp.
Lebdach, gebraucht im Sinne von niemals; sei Lebdach wird kee Bettelmann reich, denn was er verdient, versauft er gleich.
lebsch, fad; die Supp is lebsch, das is e lebscher Kerl.
Leder, Leiter; Feierwehrleder, Feuerwehrleiter.
leddere, verhauen; bezahlen; ich hanne geleddert.
Leeb, Laib Brot; rund um de Leeb erum, große Schnitte Brot; Löwe (Tier).
Leebsche, arm wie´s Leebche. Vermutlich von einer armen jüdischen Familie Löb abgeleitet.
Leffel, Löffel; Leffeblech, Behälter zu Abstecken der Löffel. Hing früher an der „Gescherrahm“ in jeder Küche.
Lehmgretche, Glicker aus Lehm (Bubensprache).
lehne, leihen; ich lehn da kee Geld meeh.
Leibche, Schnürleib.
Leibundseelhose, Unterwäsche, bei der Hose und Hemd aus einem Stück besteht.
Leich, ein Toter; oder ein Leichenzug; wann issen die Leich?
Leinduch, Bettuch; sie hat kee Leinduch unerm Hinnere.
Lenkbarer, lenkbarer Schlitten, Bob.
leescher, bequem, frz. leger, enthalten im Wort Schwolleschee‐Chevauleger, leichte Reiter.
libbe, lüften, sich erheben; libb dich emol.
Linksdootsch, Linkshänder, ungeschickter Mensch.
linse, unauffällig beobachten; er hat gelinst.
Linsespalter, kleinlich denkender Mensch.
Loddel, Taugenichts.
Lioner‐Worscht, auch kurz „Lioner“ genannt und meist im Ringel gekauft als e „Ringel Lioner“. Entspricht etwa der Fleischwurst. Nach Mitteilung von Frau Düpre soll ein Verwandter von ihr, ein Herr Hublitz, der viele Jahre in Lyon als Metzger gearbeitet hat, von dort das Rezept für die Lyoner‐Wurst mitgebracht haben.
Lohne, Haltestift an der Wagenachse.
Logus, Abort, Klosett.
Lothringer Kihdieb, geht zurück in die Zeit der Französischen Revolution, als aus dem Lothringischen, aus Frankreich die sogenannte „Ausleerungskommission“ kam, um das Eigentum der Bewohner des Zweibrücker Landes nach Frankreich hinwegzuführen.
Löwenstraße, benannt nach der alten Bürgerherberge „Zum Löwen“.
Löwenburgsaal, nur noch den älteren Zweibrückern ein Begriff. Dieser in einem Anbau des früheren Hotels Zweibrücker Hof in der Dinglerstraße untergebrachte Löwenburgsaal war lange Jahre der Ort für größere Veranstaltungen, Konzerte und Bälle der Bürgerschaft und der Zweibrücker Garnison. Beim Luftangriff zerstört, diente er später in seinem Untergeschoss als Abstellraum für die Fahrzeuge der Zweibrücker Feuerwehr.
Luder, liederlicher Mensch.
Luftikus, leichtlebiger Mensch.
Lulatsch, langer Mensch.
Ludwig‐Hautt‐Straße, am Mannlichplatz. Benannt nach dem herzoglichen Baudirektor Christian Ludwig Hautt, dem Erbauer des letzten Turmes der Alexanderskirche und der Häuser der Herzogstraße.
Ludwigsschule, heute Pestalozzischule. Sie war nach dem bayerischen König Ludwig III. benannt, unter dessen Regierungszeit die Schule errichtet wurde, die im ersten Weltkrieg, gleich nach ihrer Fertigstellung, als Lazarett diente. Sie wurde auf den Fundamenten der alten Chevaulegerkaserne errichtet.
Lui, Rufname für Ludwig, aus dem Französischen Louis.
Luiche, auch Brezelluiche genannt. Zweibrücker Original um die Jahrhundertwende. Mit
bürgerlichem Namen hieß er Ludwig Arnold und laut Angabe im Adressbuch war er
Ansichtskartenhändler. Noch heute sind seine originellen Aussprüche lebendig und werden immer wieder gerne erzählt.
Luitpoldstraße, benannt nach dem bayrischen Prinzregenten Luitpold.
Lumbezeich, nicht gesellschaftsfähige Personen.
lummerche, teigig, weich; so sagt man z. B. von einem Kleinkind: Sei Ärmche is awwer lummerche.
Lützelstraße, benannt nach dem Musikprofessor und Liederkomponisten Heinrich Lützel.
Luwis, Luise.
Luxius, Luxus.
Macke, Schaden; die Kaffeetass hat e Macke. Übertragen auf den Menschen: der hat e Macke; er ist nicht ganz dicht.
Macherlohn, Arbeitslohn.
Madamm, Anrede für Frau; Madammebeere, Birnensorte.
Mädeschmecker, Junge, der sich mit Mädchen abgibt.
Maerckerstraße, benannt nach dem Bürgermeister Theodor Maercker.
mahn, mögen, wollen; ich mahn e Stick Brot.
maie, sich unterhalten; sie war de ganze Da maie.
Malefitz, er kommt vor die Malefitz; er muss sich vor Gericht verantworten. auch gebraucht als Ausdruck von Hochachtung: er is e Malefitzkerl.
Maler‐Müller‐Straße, benannt nach dem Maler‐Dichter Friedrich Müller, der auch in Zweibrücken tätig war.
Mamme, im Volksmund gebraucht für Mutter, doch stark im Schwinden begriffen.
Mammekindche, verwöhntes Kind, Muttersöhnchen.
mäne, meinen; ich män als, du hascht dich geschnerrt.
Mannem, Mannheim; Mannemer Bloomaul.
Mannlichplatz, benannt nach dem Hofmaler Johann Christian v. Männlich.
Mannskerl, Mannsperson.
Mannsleit, Mannsleute, Männer.
mannsnärrisch, männertoll; sie is mannsnärrisch.
mansche, durcheinander mischen; übermäßig essen.
Manschettebauer, Bauer mit städt. Wesen, der mehr mit Schulwissen als mit Überlieferung arbeitet.
Marienstein, alter Flurname, heute Name für die Siedlung an der Landauer Straße jenseits des Eisenbahnübergangs. Der Flurname leitet sich von einem Marienstandbild ab, das dort als Wegkreuz stand. Etwa an der gleichen Stelle steht heute der Gedenkstein für das Kloster der Reuerinnen. Er trägt die Inschrift: „Zum Gedächtnis des Klosters der Reuerinnen Marienstein, urkundlich zuerst erscheinend 1044. Durch den Pfalzgrafen Stephan, Zweibrückens ersten Herzog, nach Zweibrücken verlegt. 1047". Dieser Gedenkstein an dieser Stelle beruht auf einem Irrtum, denn das Kloster der Reuerinnen befand sich in der Nähe der Alexanderskirche. Am Marienstein selbst war nie ein Kloster.
maschdisdi, (mastig), schießt ins Kraut; kräftig.
maschine, an der Maschine arbeiten, vor allem an der Dreschmaschine; moije fange ma an zu maschine.
Massik, dickköpfiger Mensch; bei Pferden für Beißer und Schläger gebräuchlich.
Massion, Menge; e Massion Kinner.
Matze, es geht uff wie uffs Matze Hochzeit; gebraucht, wenn beim Essen nichts mehr übrig bleibt oder beim Bezahlen das Geld gerade noch reicht.
Matze, ungesäuertes Brot der Juden, meist in dünnen runden Fladen gebacken. Wurden früher zur Zeit der jüdischen Passahfeste auch von Christen gekauft.
Mausöhrche, Feldsalat.
Maxstraße, eigentlich Maximilianstraße, benannt nach dem ersten bayerischen König Maximilian,der seine Jugendzeit in Zweibrücken verbrachte.
Mechanik, die Handbremse am Fuhrwerk, auch kurz die Mik genannt.
Mees, Geld; er hat es ganze Mees vejuckt.
Meierhippsche, Spiel, bei dem man mit gespreizten Beinen über einen sich bückenden Partner hinwegspringt; ähnlich dem Bockspringen. Das über¬springen geschieht in verschiedenen Variationen und aus verschiedenen Entfernungen und jede Abart hatte ihren Namen, so: „Großer Adler", „Mit Sporen" usw.
Mengenges, Ausflüchte; mach ke Mengenges.
menschde, meinst du; menschde ich ging heem.
Merschbach, Mörsbach; mir gehn in die Merschbach.
Merwes, Mürbes, mürbes Gebäck: Hörnchen, Wickelchen.
meschugge, verrückt; der Kerl is meschugge.
Messerschmittstraße, benannt nach dem Flugzeugkonstrukteur Willy Messerschmitt Der
Messerschmittjäger war im 2. Weltkrieg ein bekanntes Jagdflugzeug.
Metholier, Mitholer, in Zweibrücken einmal geläufiger Ausdruck für die Saarländer, die in den 50er
Jahren vor der Rückkehr des Saarlandes in Zweibrücken ihre Einkäufe tätigten. Bei ihren Einkäufen
gebrauchten sie den Ausdruck: „das holle mer mett", das nehmen wir mit. Daraus wurde die
Bezeichnung „Metholier" für alle Saarländer.
Metz, Metzgerei; ich geh in die Metz.
Metzjergang, Metzgergang. Besorgungsgang, der zu keinem Erfolg führt; do hann ich e Metzjergang gemacht. Erinnert daran, dass einst die Metzger, die ja öfters über Land zum Vieheinkauf gingen, manche Besorgungen für Freunde und Nachbarn machten, wobei sie nicht immer Erfolg hatten.
Mick, Mücke, Fliege; Mickepletsch, Mick auch gebraucht für Fliege (Binder) zum Kragen; er hat sich e Mick umgebunn oder auch für kleinen Schnurrbart; er hat e Mick.
Millich, Milch.
Miser, Elend; das is e Miser. Aus dem Französischen misére, Elend.
Mitzje, Jacke, Bettjacke; zieh e Mitzje an.
miserawel, elend; mir is so miserawel.
Mobbel, dicker Mensch; das is e Mobbel.
mobse, stehlen; er hat das Geld gemobst.
modelle, sich maskeradenhaft kleiden; du bischt awwer gemodellt. Die kann sich nit modelle, sagt man zu einer Frau, die in Kleiderfragen keinen Geschmack hat.
Moleschde, Beschwerden; ich han so Moleschde mit dem Fuß.
Molitorstraße, benannt nach dem Zweibrücker Heimatforscher und –schriftsteller Ludwig Molitor.
Mollee, dicke Person.
Mollekopp, Kaulquappe, auch als Schimpfname für dickköpfige Menschen gebraucht.
mollich, behaglich; do isses mollich warm. Auch gebraucht als Bezeichnung für rundliche dicke Person; die is gut mollich.
Monnee, Geld, frz. Monnaie.
Mooß, ein Maßkrug mit Bier; mir trinke e Mooß.
Mordjes, er hat Mordje gekrisch, frz. mort de Jesus.
Mores, Respekt haben; ich lehr dich Mores; er hat Mores vor ihm.
Mucker, betont frommer Mensch.
muckse, sich regen, bewegen; mucks dich nit.
Muhl, Mulde, Trog; die Backmuhl.
Mühlstraße, früher Mühlgässchen, benannt nach den Mühlen, die dort am Bachlauf des Bleicherbaches standen. Bachlauf und Mühlen wurden Opfer des Luftangriffes auf Zweibrücken 1945.
Mummes, Geld.
munkle, sich im Geheimen etwas erzählen; man munkelt.
Münzstraße, benannt nach der herzoglichen Münzstätte, die mit Wasserkraft des Bleicherbaches betrieben wurde.
Muschkedunner, aufgeputztes Frauenzimmer.
mutzich, schlecht gelaunt; der is heit wider mutzich.
Nacht‐Eil, Nachteule, gerne gebraucht als Bezeichnung für jemand, der spät nach Hause kommt.
Nachtesse, Abendessen; hanner schun ze Nacht gess?
nagisch, nackt; puddelnagisch; er war ganz nagisch.
Nähdersch, Näherin; ich geh zu de Nähdersch in de Stadt.
Napoleonsbrücke, Brücke über den Kanal im Zuge der Gutenbergstraße. Im vergangenen
Jahrhundert erbaut, als noch der Napoleonskult in der Pfalz in der Blüte stand, bekam diese Brücke nach dem Kaiser der Franzosen ihren Namen, ohne jedoch mit Napoleon irgend etwas zu tun zu haben.
Napoleonstein, Gedenkstein auf dem Zweibrücker Hauptfriedhof. Errichtet von den unter Napoleon gedienten Soldaten. Inschrift: „Die unter Napoleons Fahnen gedienten und wieder in die Heimat zurückgekehrten Krieger der Stadt und Umgebung Zweibrückens weihen ihren auf dem Felde der Ehre gefallenen Kriegskameraden dieses Denkmal. Errichtet 1. Oktober 1837.
Nascht, Ast; sä mol denne Nascht ab.
Nauwe, Launen; er hat sei Nauwe.
Nawwel, Nabel; Nawwelbind, Bauchbinde. In der Contwiger Mundart gebraucht man Nawwel für Nebel. Deshalb das Wortspiel in Zweibrücken: Wie weit geht der Nebel? Antwort: Bis Contwig, dort sagt man Nawwel. Daher auch scherzhaft die Bezeichnung Nawwelbach für Contwig.
Naweljon, (Napoleon) Abart des Glickerspiels, bei der ein Glicker auf einen kleinen Sandhügel gesetzt wird, um von dort herabgeschossen zu werden.
Nedersche, Niederhausen.
Neez, Faden; e Reelche Neez.
Negelscher, Nägelchen, Flieder.
Negerfurz, Erdnüsse.
Negerküsse, Mohrenkopf, wie sie vor allem auf den Jahrmärkten erhältlich sind.
nenette, bekräftigendes Nein, Gegensatz: jojotte, bekräftigendes Ja.
Neschd, Nest, auch gebraucht für Bett; lee dich in s Neschd, geh zu Bett.
Neschdel, Nestel, Faden, Schnur; Schuhneschdel.
neschdele, nesteln; neschdel ma mo de Schuh uff.
Neschtquack, Letztgeborener; der is de Neschtquack vun de Familie.
netze, nass machen, gießen; ich hann es Trottwar genetzt.
Neue Vorstadt, frühere Bezeichnung für den Stadtteil um die Herzogstraße, angelegt unter Herzog Christian IV., nach Plänen des Baudirektors Christian Ludwig Hautt. Die unter herzoglicher Verwaltung erbauten Häusern wurden mit Hilfe einer Lotterie losgeschlagen, weshalb man sie auch „Lotteriehäuser“ nannte. Es wurde das Wohnviertel für die Beamten am Zweibrücker Hof. Dort wohnten u. a. Hofmaler Mannlich, Hofgärtner Petri, Abée Salbert und andere. Neben der Bezeichnung Neue Vorstadt war auch der Name Untere Vorstadt gebräuchlich, im Gegensatz zur Oberen Vorstadt um die Maxstraße.
Newwel, Nebel.
nexe, necken; nex das Kind nit so.
nimmi, nicht mehr; ich geh nimmi dorthin.
Nodär, Notar, aus dem Französischen notaire.
node, noder, noher, nachher; noher komm ich; noder mach ichs.
Nolafsches, oder Fangsches, Fangspiel der Kinder.
Nonanner, nacheinander, schnell.
Nonneferz, in Fett Gebackenes, auch Schokoladehäufchen (Weihnachtsgebäck).
Noostobber, Nachstopfer; de Noostobber mache, ungern den Ersatzmann spielen.
nothin, nachher; nothin geh ich fort.
Nudele, Nudeln (Teigwaren).
Nuddel, Saugring für Säugling.
nuddele, saugen bei Säuglingen; wie er so scheen nuddelt.
nusse, schlagen; ich hanne genusst.
Ochse‐Au, gebratene Eier.
Oddel, Otto.
Ohreschliwwer, Ohrenschlüpfer, Käferart.
Oijoijoij, Ausruf des Verwunderns.
O jo, ach was, ojo, was du nit saschd.
Oiwel, ungehobelter Mensch.
Order, Befehlt, Bescheid; ich sa der Order.
ordonanzmäßig, tüchtig, kräftig; ich hanne ordonanzmäßig verhau.
Orwese, Speisereste; es sinn nur noch e paar Orwese iwrich.
Oselbach, Stadtteil um die Oselbachstraße. Die Bezeichnung geht auf den einst dort fließenden Oselbach zurück, ein kleines Wässerchen, das der Senke, die heute durch den Eisenbahneinschnitt gekennzeichnet ist, folgend, in das Wiesental des Hornbachs einmündete. Auch hier pflegte früher der Verein „Gemeen Oselbach“ die Erinnerung. In der Oselbach waren verschiedene Bierkeller Zweibrücker Brauereien, so die Keller der Brauerei Bavaria und der Kegelkeller. In der Oselbach entstanden um die Jahrhundertwende die Kasernen für das Zweibrücker Hausregiment, das 22. Kgl. bayer. Infanterieregiment.
Owe, Ofen.
Owegribbel, Ofenkrüppel, schlecht geratenes Gebäck.
Owescherm, Ofenschirm.
Owerstadt, früher übliche Bezeichnung für den oberen Stadtteil, der sich ab Fruchtmarktstraße zu den Wacken hinzieht. Im Gegensatz dazu die Unnerstadt, und dann die Stadt selbst, worunter die Hauptstraße zu verstehen ist.
palliere, sprechen, frz. parler; er hat mit em palliert.
Pann, Pfanne; Pannedeckel, Pfannendeckel. Davon abgeleitet: ich hau dich in die Pann, ich schlage dich nieder, aber auch: jemand in die Pann haue, ihn verraten.
Pannestielche, Name für ein Kind, das noch nicht getauft ist.
Panz, Bauch; Dickpanz, Schimpfname. In diesem Zusammenhang sei an den in Zweibrücken
umlaufenden Witz eines Arbeiters vom Schönhof (Dinglerwerke, heute Terex) erinnert. Er soll gesagt haben, als ihm sein Mittagessen gebracht wurde: „Schicke die mir 46 Pannekichelcher unn deheem fresse se sich die Pänz voll.“
Parablü, Regenschirm, aus dem Französischen.
Parkstraße, benannt nach dem Park am Fuße des Kreuzberges, der auch der Parkbrauerei den Namen gab.
Parr, die Dörfer zwischen Bickenalb und Blies, die einst zur Pfarrei Medelsheim gehörten, so Altheim, Peppenkum, Riesweiler, usw.
Patt, Pate. Wenn der Pate für sein Patenkind nichts übrig hat, wird er zum Strohpatt.
Patt, Zweibrücker Original, war ein unwürdiger Epigone vom Luiche, dem altzweibrücker Original. Wenn vom Luiche eine Menge Anekdoten überliefert sind, so ist vom Patt nichts bekannt, denn außer seinem angelernten Sprüchlein: „E Penning fa e Weck“ hat man kaum etwas anderes von ihm gehört. Sein bürgerlicher Name war Josef Neumüller.
Peifedeckel, jo Peifedeckel, daraus wird nichts.
penibel, genau, empfindlich; der is awwer penibel.
Penning, Pfennig, penningsdruge, pfennigstrocken, sehr trocken.
Perd, Pferd, Perdswänche, Pferdewagen.
Perdsäbbel, Pferdeäpfel, auch Rossäpfel, Perdsknoddele oder Rossbolle genannt.
perdse, quälen; du denne Bu nit so perdse.
perreh. Fort, hinweg; jetzt geh ich perreh; sei ganz Geld is perreh.
Perrong, Bahnsteig, aus dem Französischen.
Persching, Pfirsich.
Petristraße, benannt nach dem Hofgärtner Petri.
petze, jemand kneifen.
Petzekammer, Arrestanstalt.
Petzekäwer, Hirschkäfer.
Philippsweg, benannt nach dem Zimmermeister und Holzhändler Philipp Dick, auf dessen Gelände die Straße angelegt wurde.
Pick, Zorn; er hat e Pick uff mich.
Piens, Piensje, empfindlicher Mensch.
pienselich, zimperlich; sei doch nit so pienselich.
Piff, Piffche, Weinmaß; e Piffche Wein, die Hälfte von einem Halben.
Pips, Krankheit; er hat die Pips.
pisacke, quälen.
pischbere, flüstern; pischber nit so.
Pittche, kleines Geschwür; er hat e Pittche im Gesicht.
pitsche,trinken; er hat eener gepitscht.
Pittschellche, Bündelchen, z. B. E Pitschellche Kersche, ein Bündelchen Kirschen.
Piwo, Spitzname für Pirmasenser.
Placke, Bezeichnung für den heutigen Hallplatz. Placke ist die volksmundartliche Bezeichnung für Platz. Da in den früheren Jahren dort der Schweinemarkt abgehalten wurde, kam der Platz noch zu dem schmückenden Beinamen Sauplacke.
placke, werfen, aufwerfen; ich plack dich uff, ich werfe dich auf den Boden.
plackisch, fleckig; du bisch jo ganz plackisch im Gesicht.
plädiere, streiten; plädier nit so.
Plafo, Zimmerdecke, frz. plafond.
plärre, schreien, weinen.
Plärrhals, Schreihals.
Plaschder, Straßenpflaster. Auch gebraucht al Bezeichnung für eine lästige Person; das is e Plaschder. Davon abgewandelt: Plaschdersack, ebenfalls Bezeichnung für lästige Person.
Plaschderstühlche, die kragenknopfförmige, einbeinige Sitzgelegenheit, die früher die Pflasterer bei ihrer Arbeit benutzten. Der Überlieferung nach sollen die stark beleibten altzweibrücker Mitbürger Karl Berni und Fritz Cordier diese Pflasterstühlchen als Kragenknöpfchen verwendet haben.
Pläsir, Vergnügen, frz. plaisir. Früher wurde es oft abgewandelt in Pläsirvergniche.
platt, erstaunt; do bischde platt.
plattmache, im Freien übernachtet; er macht platt.
Plimo, Federbett, frz. plumeau.
plissiere, in Falten legen, frz. plissé; es hat e plissiert Röckche an.
Ploerei, Plackerei; das is e Ploerei; ich plo mich ab.
plumpse, fallen; er is hingeplumst.
Plumpser, schwerer Fall; er hat e Plumpser gemacht.
podele, mit den Händen tasten; guck emol, wie der do rum podelt.
Porwele, Porbeln, Ausschlag, Pocken, Wasserporbeln.
Poststraße, wenn auch diese Straße zur Post führte, war dies nicht der Grund, sie so zu benennen. In einem Gasthaus dieser Straße war früher, vor Eröffnung der Eisenbahn, die Anlaufstelle für die Postkutschen, die den Überlandverkehr durchführten.
Posteck oder Drehscheibe, in Gesprächen der Altzweibrücker tauchen diese beiden Begriffe auf. Gemeint war die Ecke an der Fruchthalle, Ecke Hauptstraße und Fruchtmarktstraße, wo die Zweigstelle der Post untergebracht war. Drehscheibe deswegen, da hier beim abendlichen Bummel der Wendepunkt war.
pressiert, es eilt, frz. pressé; dir pressierts awwer.
pritsche, betrügen; ich hanne gepritscht; er is de Gepritschte.
Prob, Pröbche, Spielregel der Mädchen beim Ballspiel; mir mache es Pröbche.
Prottche, Protokoll, Strafzettel (Bubensprache)
Projektemacher, Plänemacher, einer der mehr mit dem Mund als mit der Hand arbeitet.
pruhse, schnell laufen, rennen. Auch gebraucht wenn ich jemand von einem Vorhaben nicht abbringen lässt; loss ne pruhse; oder wenn man bummeln geht: komm mir gehn pruhse.
Puddel, Jauche; Puddelbumb, so wurde füher die fahrbare Pumpe genannt, die aus den Abortgruben der Häuser die Fäkalien in Tankwagen pumpte. Sich puddele, sich waschen.
Pudding, Heinrich Rücker vom „Café Rücker“ in der Fruchtmarktstraße, meist in Begleitung mit seinem Wunderhund „Goldi“.
Pussage, ein Verhältnis haben, abgeleitet von poussieren.
Pussierdiechelche, Einstecktuch in der Seitenjacke des Herrenjackets.
Pussierstengel, Schürzenjäger.
puttich, mit Aussschlag behaftet.
Quaschdersack, verzogenes kind.
queckele, aufziehen; ich hann de Rosestock hochgequeckelt.
Quembel, dicker Mensch.
quengele, nörgeln; quengel nit so.
Querallee, ein Teil der Allee, der zur großen Allee quer läuft und zwar von der Schleuse zur
Hofenfelsstraße. Heute Geschwister‐Scholl‐Allee.
querkse, stöhnen; du querkst heit mol widder.
Quetsche, Zwetschgen.
Quetsch, ein Gläschen Zwetschgen‐Branntwein. In der Jugendsprache Bezeichnung für Fußball, auch als Ausdruck für feuchte Stelle der Zigarre, an der man sie im Mund hat; mach ke Quetsch in die Sigar.
quetsche, zerdrücken; ich han ma de Daume gequetscht; quetsch dich nit so dorinn.
Quetschederr, die obersten Ränge im alten Zweibrücker Theater, auch „Räuberloge“ genannt.
Raach, Rauch; mach ma ke Raach in die Kich, mach mir nichts vor. Do is heut Raach in de Kich, sagt man, wenn ein Hausstreit vorliegt.
raache, rauchen.
Raasch, Zorn, Wut, frz. rage.
Rabawera, Rhabarber.
rabbele, klopfen, schlagen; es rabbelt an de Dir.
Rabbelche mache, bei Kleinkindern gebraucht, wenn die abgehalten werden; mach dei Rabbelche.
Rabbel haben, wütend, unzurechnungsfähig; er hat de Rabbel.
Rabbelkaschde, altes Auto.
Rachebutzer, schlechter und sauerer Wein.
Raddegackel, schlechter und sauerer Wein.
Radlermaß, Mischgetränk aus Bier und Limonade, beliebt bei Radwanderern
Raffel, Mund; hal die Raffel. Zahnraffel, Zahnlücke.
Rambass, schlechter Wein; das is e Rambass.
ramesiere, aufräumen, herumstöbern.
Ranke, Kante oder Stück von einem Brotlaib.
rangse, quietschen; die Dir (Tür) rangst, vor allem wenn sie nicht geölt ist. Davon abgeleitet: Er is iweral wo e Gei rangst. Überall wo man Geige spielt (wo Unterhaltung ist), ist er zu finden.
ranschiere, rangieren, bei der Eisenbahn.
rar, selten, davon abgeleitet: nix Rares, nichts Besonderes, taugt nichts; weiterhin: er macht sich rar, er macht sich selten.
Rattmaus, als Kinderschreck gebraucht, ähnlich wie Wullewux.
Ratzegass, früher Bezeichnung für die Ixheimer Straße zwischen Maxstraße und Lützelstraße und für die Hintere Ixheimer Straße. Woher der Name kommt, ist nicht überliefert. Er taucht erst im 19. Jahrhundert auf. Die Ableitung von Ratzen (Ratten) ist wenig glaubhaft, denn der Zweibrücker gebraucht für diese Tiere nicht den Namen Ratzen. Zudem dürfte es in den Straßen der Unterstadt wegen des Bachlaufs mehr Ratten gegeben haben als in der Ixheimer Straße. Die einmal geäußerte Annahme, dass der Name von Ratzen (ritzen) kommen könnte, entstanden aus der Überlegung, dass zur Winterszeit die Buben dort in der Straßenrinne ihre Schleimer ritzten, dürfte wenig zutreffend sein, den „Schleimere“ (Schleifen auf dem Eis) wurden von den Buben zur Winterszeit in allen Straßen gezogen. In Anlehnung an die Ratzegass bestand um die Jahrhundertwende der Verein „Gemeen Ratzegass“, der im Gasthaus zum Hofbräuhaus in der Bergstraße sein Gemeindelokal hatte.
Raubautz, grober Mensch.
raulich, armselig; das is e rauliches Männche.
Reddele, Röteln, Pocken; er hat die Reddele. Auch gebraucht, wenn einer betrunken ist.
rederiere, sich zurückziehen, frz. retirer.
redur, zurück, frz. retour, Redurbillet, Rückfahrkarte.
Reitschul, Karussell; mir gehn Reitschul fahre.
Rennfest, gebräuchliche Bezeichnung für das Zweibrücker Pferderennen, das auf eine Tradition von über 150 Jahren zurückblicken kann und für die Zweibrücker bis heute ein Fest geblieben ist, manche behaupten es wäre die Zweibrücker „Kerb“ (Kirchweihe). Da es beinahe sprichwörtlich geworden ist, dass es am Rennfest regnet, hat man im Volksmund den Namen „Rehnfest“ geprägt. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss gesagt werden, dass auch schon viele Rennen bei schönstem Sonnenschein stattgefunden haben.
Renglo, Pflaumenart, frz, reine‐claude.
resch, trocken, spröde.
Retsch, gesprächige Frau, Retschbaas.
Reul, alte Bezeichnung für schmalen Durchgang zwischen den Häusern. Die frühere Hauptstraße besaß vor der Zerstörung im letzten Krieg viele dieser Reulen, die den Zugang zum Bach ermöglichten.
revanchiere, vergelten, frz. revancher; mir dun uns a revanchiere.
Rewach, Verdienst, aus dem Jüdischen. Ich han genug Rewach gemacht.
Rido, Vorhang vorm Fenster, frz. rideau.
Rieb, der is ab wie e Rieb, übermüdet, abgeschafft.
Riedingerstraße, benannt nach dem Baumeister Riedinger aus Niederauerbach.
Rieschder, Riester, Flickstück auf Schuh; loss da e Rieschder uf de Schuh mache.
Rischbel, er hat was im Rischbel, er hat was vor.
ritsche, rutschen; ritsch nit so dorum; ritsch ma de Buckel nuff.
ritt, alleritt, fortlaufend, immer; er kommt alleritt geloff.
Ritterstraße, benannt nach dem Zweibrücker Drucker Georg Ritter.
riwelle, rollen, zwischen den Händen. Im übertragenen Sinn: ich du dich verriwwelle, ich schlag dich zusammen.
Riwwelcher, Eierriebel; Riwwelsupp.
robbe, rupfen, pflücken; robb die Blume nit ab. Auch gebraucht als Ausdruck, wenn man jemand ausnützt: die dun all am robbe.
Roches, Zorn, er hat e Roches.
Roesingerstraße, benannt nach dem früheren Bürgermeister Friedrich Roesinger.
Rollschuhbahn, ein Gebäude an der Landstuhler Straße, das um die Jahrhundertwende als
Rollschuhbahn benutzt wurde.
Rollze, Striemen, Falten; er hat Rollze im Gnick.
rollze, sich wälzen; er rollzt sich im Bett erum.
Rossel, eine Untiefe im Bach, über die das Wasser schäumt. Enthalten in dem Ortsnamen Groß‐ und Kleinrosseln bei Saarbrücken.
Rosselche, Kinderrassel.
Rothenberg, Anhöhe vor dem Himmelsberg. Alter Flurname, abgeleitet von roden.
rotze, spucken; davon abgeleitet: Rotzert, Rotznas, Rotzduch, Rotzfahne.
Ruddel, Rudolf.
Rullo, Fenstervorhang.
Rummele, Runkelrüben.
Rummelkrutzer, Rübenkrutzer, eine Maschine, die Rüben zerkleinert.
Sackduch, Taschentuch; Sackuhr, Taschenuhr.
Sakrenundidje, sacré nom de Dieu, frz.; früher gebräuchlicher Fluch.
Sämehlowe, Sägemehlofen; Ofen der mit Sägemehl beschickt wurde, fand vor allem in der „schlechten Zeit“ nach 1945 Verwendung.
Sannche, Susanne.
Sauboll, mit de Sauboll komme, grob werden.
Saumagen, ein mit Fleischstücken und klein geschnittenen Kartoffeln gefüllter Saumagen, der gebraten wird.
seeche, vulgärer Ausdruck für pissen.
Seef, Seife; Riechseef, Feinseef, Weschseef (Waschseife), Kernseef; Seefefabrik. Die Zweibrücker Seifenfabriken (Lorsch und Kallenbach) waren früher in der Wallstraße gelegen.
Seih, Sieb, Küchensieb zum Passieren von Kartoffelbrei u. ä.
Seilerstraße, benannt nach einer dort befundenen Seilerbahn.
sellemols, damals.
seller, jender; seller Mann do.
selwert, selbst; ich hann selwert nix.
Seng, Schläge; er hat sei Seng krieht.
sewere, sabbern, starker Ausfluss von Mundspeichel.
Sewerlabbe, weinerlicher Mensch, ohne eigenen Willen; abgeleitet von sewere, sabbern.
Sewerletzje, Tuch, das einem Kleinkind vorgebunden wird, damit es sich beim Essen nicht beschmutzt, damit es nicht alles versewert.
Siegfriedhöhe, Wohnsiedlung der Kanadier an der Höhenstraße zur Appelslust. So benannt in Erinnerung an die Siegfriedlinie, wie die Allierten den Westwall nannten. Noch einige Bunker des Westwalles sind gegenüber der Siedlung sichtbar.
Simbel, Einfaltspinsel; frz. simple, einfach.
Simbelfranzelle, Ponyhaarschnitt; mach da mo dei Simbelfranzelle ausem Gesicht.
simeliere, nachdenken, nachsinne; er simeliert widder.
Siska, Franziska.
Sonnengasse, benannt nach einem früher in dieser Straße bestandenen Gasthaus „Zur Sonne“.
Sonntagsgeld, Taschengeld, das Kinder von ihren Eltern erhalten.
Sparre, er hat e Sparre zu viel, er ist nicht ganz gescheit; er hat e Dachschade.
Spatz, Mörtelträger, der über der Schulter getragen wird.
Spauz, Spucke; er spauzt wie e Alter.
Spauzmännche, Feuerwerkskörper.
Speis, Mörtel; Speisbu, Speispann.
Spenbrenner, kleinlicher Mensch, der Späne verbrennt statt Holzstücke.
Sperenzjer, Umstände, Ausflüchte; mach ke Sperenzjer.
Sperwer, schmächtiger, magerer Mensch.
Spichte, Sprüche, merkwürdige Einfälle; der is voller Spichte; er macht Spichte.
spicke, abschauen, abschreiben, vor allem in der Schule, wenn einer vom Nachbarn abspickt oder sich eines Spickzettels bedient.
Spielschissel, Spülschüssel, zum Abwaschen des Geschirrs.
Spielwasserbrieh, Spülwasserbrühe. Gebraucht für schlechten Kaffee: das is es Spielwasserbrieh.
spinne, von Unwahrscheinlichkeiten träumen; der spinnt; davon abgeleitet: Spinner, Sonderling.
Spitalsepp, Josef Groß, jüdischer Abkunft, Insasse des Städt. Spitals in der Ixheimer Straße, ein sogenannter Pfründner, der die Besorgungen für das Spital machte und so eine stadtbekannte Persönlichkeit wurde.
Spitalstraße, im Krieg 1870/71 wurden die alten herzoglichen Kellereien an dieser Straße als Lazarett verwendet. Aus dieser Zeit stammt der Name Spitalstraße.
Spitzbohnekaffee, Malzkaffee, auch „vorne spitz un hinne spitz“ genannt.
Spitzglicker, misstrauischer, auch schlitzohriger Mensch.
Spritzenhaus, Gerätehaus der Feuerwehr, neben der Pestalozzischule. Ersetzt durch den Neubau des Feuerwehrhauses.
Su, schmaler Durchgang zwischen Häusern.
Sudder, Pfeifesudder.
Sulwer, Salzbrühe zum Einpökeln; das Flesch leit im Sulwer.
Sundahlstraße, benannt nach dem schwedischen Baumeister Jonas Erikson Sundahl, dem Erbauer des Zweibrücker Herzogschlosses und vieler anderer Bauten der Zweibrücker Residenz.
Sunda, Sonntag; Sunndagsstaat, Sonntags‐ und Festtagskleidung.
sunscht, sonst; umsunscht, umsonst.
Süßholz, Süßholz raschbele, jemand schöntun.
Sch
Schabboklabb, Klappzylinder; franz. Chapeau claque.
Schabbesdeckel, Sonntagshut, aus dem Jüdischen; der Hut, den die Juden zum Schabbes trugen.
Schäferfelsen, eine Felspartie am Bruchberg, zwischen Wolfsloch und Einöd. Örtlichkeit der Schäferspiele, die die Kavaliere und Damen der Zweibrücker Hofgesellschaft dem Zeitgeschmack entsprechend, dort durchführten. Eine in den Fels gemeißelte Inschrift in französischer Sprache erinnert daran.
Schagrille, Trübsal; ich vetreib da die Schagrille.
Schambel, Hanswurst; das is e Schambel.
Schangerhof, hinterster Hof im Ernstweilertal. Abgeleitet von dem Vornamen seines früheren Besitzers: Jean Collin.
Schank, Schrank; Klederschank.
Schamas, nichtwürdige Ware, jüdisch.
Schärrwäänche, zweirädriger Jagdwagen, frz. charabanc.
Scharteke, altes Buch.
schwarwenzele, um jemand schmeichelnd sich bewegen; schwarwenzel nit so dorum.
schasse, fortjagen, frz. chasser. Enthalten auch in dem Beispiel, dass man gerne im Zweibrücker Land nwendet, wenn man den deutsch‐französischen Mischmasch der lothringischen Sprache bezeugen will: Schass ma de Gockel aus de Schardin; jag mir den Gockel aus dem Garten.
Scheenhof, Schönhof. Alte Bezeichnung für Dinglersche Maschinenfabrik; er schafft uffem Scheenhof. Der Schönhof war ein früher bestandenes Hofgut, dessen Gelände heute von den Dinglerwerken eingenommen wird.
Schees, Chaise; Kinnerschees oder Scheesje, Kinderwagen.
Scheier, Scheune; Scheinebambler, Scheunenbambler (Tabak).
Scheißbreimcher, Mirabellen; wegen ihrer abführenden Wirkung so genannt.
Scheiwehupser, eine bestimmte Art von Tanzkreisel (Brumser), der mehr als andere Kreisel die Neigung hat, beim „Brumsertreiwe“ in eine Fensterscheibe zu hüpfen. In seiner Art war der Scheiwehupser kurz und gestaucht. Die langen Brumser hießen Storch oder Kochhäbche, letzter deswegen, weil sie oben eine Vertiefung hatten.
Schelle, läuten, klingeln, schelten; er hat geschellt (geklingelt), er hat gescholl (geschimpft).
Schelle‐Ass, Karte im Kartenspiel, Karo‐Ass.
scheniere, sich gehemmt fühlen, frz. géner; er is schenant; er macht Schenerese, er gibt sich schüchtern.
Schereschleifer, untauglicher Mensch; das is e Schereschleifer. Das Gewerbe des Scherenschleifers, der früher mit seinem Karren von Stadt zu Stadt zog, ist im Aussterben begriffen. Sobald er früher auftauchte, wurde er von den Kindern mit dem Ruf: Schereschleifer kikeriki begrüßt.
Scherhooge, Schürhaken. Du mit deine krumme Scherhoofe, sagt man zu einem mit krummen Beinen.
scherre, scharren; er scherrt mit de Fiß.
Scherrfißjer mache, jemand schön tun, Kratzfüße machen.
Schwerwel, Blumentopf.
Scherwele, Scherben.
scherwele, tanzen.
Schibb, Schaufel, er nemmtn uff die Schibb, er verulkt ihn.
Schibbe, Karte im Kartenspiel; Schibbe‐Ass, Pik‐Ass.
schick dich, eil dich, füge dich.
Schick, Priem, Kautabak; schicke, Tabak kauen, frz. chiquer.
Schicks, schlechtes Frauenzimmer.
Schilbergasse, im Volksmund Schilwergass genannt. Benannt nach einem alten Flurnamen, dessen deutung noch unklar ist.
Schille, Weste, frz. gilet.
Schinkeplettsche, ein Spiel, bei dem jemand auf das Hinterteil geschlagen wird und der Betreffende erraten muss, wer geschlagen hat.
Schinos, gebraucht für ein Mädchen, dass immer zu Streichen aufgelegt ist. Aus dem frz. chinoise – Chinesin.
schiewele, beim Glickerspiel; er schiewelt mit de Kuchel (Kugel).
Schitz, Schütz, Feldhüter.
Schlabbe, Hausschuhe, Pantoffeln; Schlabbeflicker, Unname für Pirmasenser; Bermesenser Schlabbeflicker.
Schlappmaul, geschwätziger Mensch; er losst es Schlappmaul hänge, er ist betrübt.
Schlappsack, schlampiger Mensch.
Schlampe, unordentliches Frauenzimmer.
schlambisch, unordentlich; du bischt awer schlambisch angezoh.
Schlawitsche, ich hol dich am Schlawitsche, jemand an den Kragen gehen.
„Schlecht Zeit“, die Jahre nach 1945.
Schleimer, Schleife auf dem Eis. In früheren Jahren als Zweibrücken noch wenig Verkehr aufwies, zogen die Buben in allen Straßen, vor allem in jenen an den Berghängen, ihre Schleimern, die missgünstige Menschen dadurch zu zerstören suchten, in dem sie Braschen (Kohlenasche) drauf schütteten. Schleimer wird auch als Bezeichnung für herabhängenden Nasenschleim gebraucht.
schleimere, gleiten auf einer Eisschleife.
Schleimschisser, Schimpfname.
Schlemihl, Duckmäuser; das is es Schlemihl.
Schlenk, Türgriff; ich hann die Schlenk abgebroch.
schlenkere, schwingen; er schlenkert mit em Fuß.
Schlenkerpartie, mir mache e Schlenkerpartie, Vergnügnungsfahrt.
Schlenze, Ausflüchte; mach ke Schlenze.
Schliede, Schlitten. Die Zweibrücker Buben kennen drei Arten Schlitten: Lenkbarer (Bob), Rodler und das Kischtche, letzteres aus Kistenbrettern selbst gezimmert.
Schließ, städt. Schleuse am Kanal.
Schlippche, unsolide junge Person; das is e Schlippche.
Schliwwer, Holzsplitter; ich hann e Schliwwer im Finger.
Schloose, Graupeln, Hagel; es schloost, es graupelt.
schlorbse, schlürfen; er schlorbst dahin; er schlorbst sei Supp.
Schluckser, Schluckauf; er hat de Schluckser.
Schlupp, Schleife; das Mädche hat e Schlupp im Hoor.
Schluri, durchtriebender Mensch.
Schmachtlabbe, schwächlicher Mensch.
schmeiße, werfen.
Schmick, Kordel im Lederriemen der Peitsche (Geschel). Erst die Schmick, die am Ende der Peitsche angeknüpft wird, ermöglicht das richtige Knallen der Peitsche.
Schmier, Brotaufstrich, auch Schmiermittel z. B. Wansschmier (Wagenschmiere); Kässchmier (mit Käse bestrichenes Brot); süßi Schmier (Brot mit Konfitürenaufstrich). Davon abgeleitet:
Schmierlabbe, charakterloser Mensch.
Schmissett, Vorhemd, frz. chemisette.
Schmiss, Schläge; du kriescht dei Schmiss.
Schmu mache, betrügen.
schnabbe, nach etwas greifen; mit dem Kopf nicken; Worschtschnabbe.
Schnäbbersche, er sitzt uffm Schnäbbersche, auf dem Ende einer Bank sitzen.
schnakse, schnarchen.
Schnapser, Bezeichnung für den Gefreiten der früheren deutschen Armee.
schnause, herumsuchen, heimlich Nachschau halten; er schnaust dorum.
Schnebb, Mützenschirm, auch gebrauch für unsolides Frauenzimmer.
Schnebbekapp, Schirmmütze.
Schneckedenz, Umstände; mach ma ke Schneckedenz.
Schneckeschorum, Zweibrücken, hebräisch.
Schneebällcher, Kartoffelklöße aus gekochten Kartoffeln.
Schneebrunser, Schimpfname.
Schneges, Süßigkeiten.
schnegisch, wählerisch, ich hann heit mol e schnegischer Hunger.
schnellere, beim Glickerspiel; er schnellert.
Schnerrbeen, Unname für leichtlebigen Menschen, das is e richdisches Schneerbeen.
Schnerrboge, Flitzebogen. Meist aus einem Haselnussstecken gefertigt. Er fand Verwendung beim Indianerspiel der Jugend. Als Bolzen zum Schneerbogen verwendete man Schilfrohr, auf entsprechende Länge geschnitten, unten mit einer „Kaut“ (Einschnitt) versehen und oben mit einem Pfropfen aus Holunder.
schnerre, schnerre gehe, bummeln gehen; er hat sich geschnerrt; er losst ener schnere.
Schnokes mache, einen witzigen Einfall ausführen.
schnibbele, klein schneiden; Bohne schnibbele.
Schnibbesje, Stückchen , e Schnibbesje Worscht.
Scholler, Kinderlutscher.
Schnorrante, fahrende Musikanten, Mackebacher.
Schnorres, Schnurrbart.
Schnorresbinn, Schnurrbartbinde. Früher bei allen Männern in Gebrauch, die den Schnurrbart Kaiser Wilhelms „Es ist erreicht“ erlangen wollten.
Schnukelche, Kosename.
Schnud, Mund; ich der uf die Schnud.
schnuddele, schnell sprechen, unsorgfältig arbeiten.
schnuffele, herumschnüffeln; Schnuffelhund.
Schnussebutzer, Friseur.
Schode, Narr; auch Schale bei Erbsen, Erbseschode.
Schockelgaul, Schaukelpferd; schockele, wiegen, das Kind wird geschockelt.
Schönhof, alte Bezeichnung für die Dingler´sche Maschinenfabrik, da sie auf dem Gelände des dort bestandenen Gutshof Schönhof errichtet wurde.
schofel, nichtswürdig; aus der Gaunersprache, jüdisch.
Schoggo, närrischer Mensch.
Schopp, Scheune, Scheier.
Schornschde, Schornstein; Schornschdefeecher, Schornsteinfeger.
Schorsch, Georg.
Schosseh, Landstraße, frz. chaussee.
Schossehgaard, Straßenwärter; frz. gard. Aufseher.
Schossel, ungeschickter Mensch; er schosselt dorum.
Schreppche, Schrepphernche, Bezeichnung für Gegenstand, der alt ist oder nichts taugt.
schroh, unwirsch; er is heut so schroh.
Schrumble, Falten, Runzeln; er hat Schrumble im Gesicht; er is ganz schrumblich.
schubse, stoßen; er schubst.
Schuck, Schuh.
schucke, einander zuwerfen; Backstein schucke.
Schuldebuckel, Stadtteil am Mannlichplatz. Die in den 20er Jahren erbauten Häuser, die noch die Zeichen des Expressionismus tragen, wurden im Auftrag der Stadtverwaltung zur Behebung der Wohnungsnot erbaut. Sie stürzten die Verwaltung stark in Schulden, was zur scherzhaften Namensgebung führte.
schutze, es geht von der Hand; heit schutzt mas nit.
Schützenstraße, benannt nach dem Schießhaus, das dort für Zweibrücker Schützengesellschaften bestand.
schwade, schlagen; ich hann ne geschwad.
schwadudele, schwätzen; Schwadudeler, Schwätzer.
schwänze, nicht zur Schule gehen; er hat die Schul geschwänzt.
Schwarz‐Arschloch‐Gässchen, das frühere Alexandergässchen.
Schweineprieschter, Schimpfname, gebraucht, wenn sich Buben schmutzig machen.
Schwiddje, Schwindler, Luftikus.
Schwiervadder, Schwiegervater; Schwiermudder, Schwiegermutter.
Schwob, Schwabe (Württemberger).
Schwowe, Küchenschaben.
Schwohr, Schwager.
Schwollescheh, Chevauleger (leichte Reiter), Reitertruppe in der bayrischen Armee. Um und vor der Jahrhundertwende war in Zweibrücken viele Jahre eine Chevauleger‐Einheit kaserniert. Ihre Kaserne befand sich auf dem Gelände der Pestalozzischule (früher Ludwigsschule).
schwubdich, Ausruf, der eine schnelle Bewegung begleitet, z. B. Schwubdich do isser.
Schwud, Ansammlung von Menschen; e ganzi Schwud Leit.
St
St.‐obwohl man im Zweibrücker Dialekt das St. wie Schd ausspricht, wählten wir bei den folgenden Wörtern für die Schreibweise das St.
Stambes, Mus; Krumbeerstambes, Kartoffelpüree.
stännisch, sprachlos; ich bin stännisch.
Stauche, Pulswärmer. Noch zu Anfang des Jahrhunderts häufig zur Winterszeit in Gebrauch. Sie wurden um das Handgelenk getragen.
stawere, stammeln, verstört; er ist ganz verstawert.
stawisch, staubig. Auch gebraucht für betrunken; der is scheen stawisch.
stecke, jemand die Wahrheit oder Bescheid sagen; dem hann ichs gesteckt.
Stegwiesen, Stadtteil um die Schillerstraße. Benannt nach dem Steg, der dort über den Hornbach führte. Im Stadtteil Bubenhausen erinnert darin noch der Straßenname in den Stegwiesen. In den Zweibrücker Stegwiesen entstanden ausgangs des vergangenen Jahrhunderts die Industriebauten von Lanz, Peschke, sowie das städt. Gaswerk.
Steinöl, Erdöl, Petroleum. Bevor Zweibrücken an das Stromnetz angeschlossen wurde, was etwa 1912 geschah, war neben Gaslicht das Petroleumlicht die häufigste Beleuchtungsquelle. Damals gehörte es zum Straßenbild, dass Kinder und Hausfrauen beim Kolonialwarenhändler das Petroleum, das Steinöl, in einem Kännchen einkauften.
Stellasch, Gestell.
stemme, wir gehen enner stemme, trinken.
Stengelstraße, benannt nach dem früheren Bürgermeister Gottfried Stengel.
Stenz, Schürzenjäger, Geck.
Ster, Raummeter für Holz; e Ster Holz.
Sterwensangscht, Todesangst; ich han e Sterwensangscht ausgestann.
Steßer, Stoßvogel, Falke, auch gebraucht für eine Kopfbedeckung.
stewe, verjagen; ich hann ne gesteebt; denne muss ma dauernd stewe.
Stich, Anstieg, z. B. Wattwiller Stich, Straßenanstieg auf dem Weg nach Wattweiler.
sticksich, moderig; do is e sticksisch Luft.
Stierbeitel, sturer Mensch.
stiere, starr blicken; er stiert in en Loch.
stifte gehen, weglaufen; er geht stifte.
Stiftekopp, Bürstenhaarschnitt, ähnlich wie er z. Zt. von den Soldaten der amerikanischen und kanadischen Garnisonstruppe getragen wird.
Stiewenarr, ein launenhafter Mensch, ein Mensch der vom Wetter beeinträchtigt wird; dass is e Stiewenarr. Auch als Eigenschaftswort gebraucht: der is awwer stiewenarr heit.
Stiwwel, Schimpfname für ungehobelten Menschen; aber auch: der redd e Stiwwel zamme.
Stiwwel, Stiefel; de „Goldne Stiwwel“, Goldener Stiefel, früheres Zweibrücker Gasthaus Ecke Ritter und Wallstraße.
stiwwele, laufen; er stiwwelt doher.
stobbe, stopfen: Peif stobbe, Strimb stobbe.
Stobber, Pfropfen, Korken.
Stobbezieher, Korkenzieher.
Stobbnodel, Stopfnadel; Unname für Altzweibrücker Original.
Storre, Starrkopf.
Storze, Stumpf, Strunk; Baamstorze, Krautstorze.
Stratz, Ansammlung von Menschen; e ganzi Stratz. Auch gebraucht für Durchfall; er hat die Stratz.
stratze, spritzen, schleudern. Die Buben stratzten beim Glickerspiel, während die Mädchen schiewele.
Strawwel, kleiner Junge.
Strehl, Kamm; strehle, kämmen.
strenze, stehlen. Ähnlich im Kindervers: Geschde mit iwer die Brick, Äbbel strenze so dick.
stribbe, jemand Verlust beibringen; stehlen, er hat ne beim Kartespiel gestribbt; stribb die Blus grad iwer de Kopp. Die Heidelbeere were gestribbt.
Stricknodel, Stricknadel; Strickjacke.
stribbse, stehlen.
strief, streng; er iss trief.
Strubberggasse, benannt nach dem Zweibrücker Gestütsdirektor Karl Hch. Konr. Strubberg.
Strubbes, kleiner Junge; das is e Strubbes.
struddele, schnell sprechen; Struddeler, einer der schnell spricht und sich verheddert.
Struß, Mund; er hat e Struß am Kopp.
struwwelich, unordentlich gekämmt; mach mich nit so struwwelich; Struwwelkopp.
stubbesse, schieben; gebraucht beim Glickerspiel: Stubbesse geht nit, nur schnellere un stratze.
Stumbe, kleine Menge; e Stumbe Mehl. Auch gebraucht als Bezeichnung für einen kleinen Menschen. In der Eisenbahnerstraße ein totes Gleis. So gibt es am Bubenhauser Übergang den Kohlestumbe, das Geleis das zur Kohlenverladung führt.
stubbe, stubse, stoßen.
Sturtzhof, Gutshof am Wattweiler Berg, benannt nach dem früheren Besitzer Legationsrat Sturtz.
Stuss, Spaß.
Tabbes, ungeschickter Mensch.
tappe, stampfen, gehen; tapp nit iweral do rum.
Tappe, Fußstapfen; mach nit iweral Tappe do hin.
teene, trinken; mir gehen eener teene.
Tempel, Seitental des Galgenberges, alter Flurname, entstanden aus Tümpel, der vermutlich in früherer Zeit aus der dort zu Tage tretenden Quelle gebildet war.
Teufelsbrunnen, ein Quelltümpel im Wiesental gegen Einöd. Örtlichkeit der Sage vom Teufelsbrunnen.
Thekehupser, Kaufmann.
Thierystraße, benannt nach der Altzweibrücker Familie Thiery.
Tivolistraße, benannt nach der Gastwirtschaft „Zum Tivoli“, eine beliebte Altzweibrücker Einkehrgaststätte mit großem Wirtshausgarten.
Tonhalle, dieses Gebäude in der Kanalallee, neben dem Pfarrhaus der katholischen Kirche, diente vor allem dem katholischen Teil der Bevölkerung als gern besuchte Feststätte, bis es beim Bombenangriff vernichtet wurde. In kleinerem Ausmaß ist die Tonhalle inzwischen wieder entstanden.
Totsch, Hand; Linkstotsch, Linkshänder.
Tratsch, eine Frau, die tratscht.
Trampel, ungeschicktes Frauenzimmer.
tranchiere, zerteilen, frz. trancher; du mol´s Fleesch tranchiere.
Trapp‐Trapp, Pferdefleisch.
Trautmannstraße, benannt nach dem Maler Johann Georg Trautmann, der dem Zweibrücker Malerkreis des 18. Jahrhunderts angehörte.
Trawande, Anzahl, Haufen; was e Trawande vun Kinner.
tropse, tropfen; es tropst, es regnet; de Wasserhahn tropst.
trottele, langsam laufen, umherschlendern; frz. trotter.
Trottwar, Bürgersteig, frz. trottoir.
Trümo, Pfeilerspiegel, franz. Trumeau.
Tschifflick, Name für Park und Schlossanlage des Polenkönigs Stanislaus Lesczinsky, das sich dieser in der Fasanerie erbaute. Er erwählte den Namen Tschifflick, das aus dem Türkischen kommt und Landhaus bedeutet, in Erinnerung an seinen Wohnsitz in Bessarabien.
tunke, tauchen; er tunkt sei Brot in de Kaffee; er hat beim bade getunkt.
Turnerjahrmarkt, das beliebte Zweibrücker Volksfest. Um die Jahrhundertwende erstmals in Zweibrücken von Mitgliedern des Männerturnvereins in Zweibrücken eingeführt, vor allem durch die Bemühungen des Vorstandes dieses Vereins, Johann Kressmann, den man auch den Vater des Turnerjahrmarktes nannte.
tuschele, leise plaudern; was hanner dann zu tuschele, frz. toucher.
Tutt, Tüte; auch gebraucht als Schimpfname für ältere Person; alti Tutt.
Tuwak, Tabak; Schnubbdewak, Schnupftabak.
Tuwakpeif, Tabakpfeife. Darunter gab es verschiedene Modelle. Die billigste war die Gibs, die Pfeife aus Gips oder Ton. Beliebt war bis zum Anfang unseres Jahrhunderts die Napoleonspfeife, deren Pfeifenkopf den Gesichtszügen Napoleons nachgebildet war.
Tuwaksblech, Tabakdose aus Blech.
Überm Jordan, der Stadtteil jenseits des Hornbaches, also Etzelweg und das alte Bubenhausen.
Uff die Bääm – die Pälzer komme, Ausspruch der Saarländer als Zeichen ihres Unmutes, als im Dritten Reich nach der Saarrückgliederung durch den Gauleiter Bürckel viele Stellen im Saarland mit Pfälzern besetzt wurden. Schlagfertig antworteten darauf die Pfälzer: „Erunner, sie wares nit!“.
Uffrasch, Umstände, frz. ouvrage; dass war heit mol widda e Uffrasch.
Uffziehlumpe, Aufwaschlappen, Putzlumpen.
Umgänger, Müßiggänger, Nichtstuer.
Unnerstadt, früher übliche Bezeichnung für den unteren Stadtteil, etwa ab Poststraße zum Kreuzberg hin. Im Gegensatz dazu die Owerstadt gegen die Wacken zu und dann die Stadt selbst, worunter die Hauptstraße zu verstehen ist.
Unschelicht, Kerze aus Unschlitt (Talg).
Uttmannstraße, benannt nach dem Arbeiterkomponisten G. A. Uttmann, der vor allem Chöre für Arbeitergesangsvereine komponierte.
utze, verulken; denne hama geutzt.
Utzkad, Spottkarte, wie man sie früher gerne zu Neujahr verschickte.
Vaderlandverteidiger, Kartoffeln, vor allem im ersten Weltkrieg gebraucht.
vaernscht, für ernst, bestimmt; vaernscht, ich geh mit; mir spiele jetzt vaernscht.
vebambaschiere, verschleudern; er hat sei ganz Vermöge vebambaschiert.
veduhn, vertun, verschwenden; er hat sei ganz Geld veduhn.
vegammert, neidisch, gierig nach etwas; der is awwer vegammert.
vegelschdert, verängstigt; er is ganz vegelschdert.
veglickere, jemand etwas genau auseinandersetzen.
vehobbast, sich irren, versäumen; ich han mich vehobbast, ich han de Zug vehobbast.
vehunzt, verpfuscht; sei ganz Lew is vehunzt.
veillustriere, sich vergnügen; er hat sich gut veillustriert.
vekimmele, unter der Hand verkaufen.
veknuse, leiden mögen; dene kann ich nit veknuse.
vekrimmele, sich aus dem Staub machen, ausreißen; er hat sich vekrimmelt.
velassiert, vernachlässigt; das Haus is velassiert.
vemöbele, prügeln; ich hanne vemöbelt.
Vereckelches, er spielt Vereckelches, er ist krank; vulgär: er is am verecke.
vesäfe, ertränken; er hat die Katz vesäft.
veschammeriert, beschädigt; die Kommod is veschammeriert.
veschlawwere, verschütten; gude Abbedit, nix veschlawwert, nix veschitt.
vezoddele, sich verzetteln; vezoddel dich nit; sie sinn ganz vezoddelt komm, sie sind einzeln nacheinander gekommen.
vezwazzele, ungeduldig werden; er war ganz vezwazzelt.
vezwehrwele, etwas verwirren; die Woll is ganz vezwehrwelt.
vesohle, schlagen; er hat em de Hinnere vesohlt.
vestawert, in Verwirrung; er is ganz vestawert.
vewitsche, erwischen; ich hanne vewitscht.
Viehtrift, oberer Teil der Himmelsbergstraße, zwischen evangelischem Krankenhaus und Kanadiersiedlung. Entstanden aus früherem Flurnamen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Viehtrift die Rodelbahn für die Zweibrücker Jugend.
visavie, gegenüber; frz. vis à vis.
visidiere, nachprüfen, Taschen durchsuchen.
Vissage, Gesicht; ich hau der in die Vissage.
Vollzabbe, Betrunkener.
Von‐Rosen‐Straße, benannt nach dem schwedischen Oberst Reinhold von Rosen, der im Dreißigjährigen Krieg Zweibrücken erfolgreich gegen die Kaiserlichen verteidigte.
vun denne wo nix koschde, Umschreibung für Schläge; komm nur her, ich geb da vun denne wo nix koschde.
Waaner, Wagner, Stellmacher.
Wacke, auch die Wacke oder uff de Wacke, bezeichnet den Stadtteil um die Wackenstraße. Im Volksmund bezeichnet man mit Wacke einen Stein. Da nun an den Wacken, wie bei allen Bergen rings um Zweibrücken, Sandsteinfelsen anstehen, ist die Herkunft des Namens eindeutig.
Wagges, Schimpfname für Lothringer. Soll sich von dem Namen „Vagenten“ = fahrendes Volk herleiten.
Waisenhaus, eine Stiftung des Deutschamerikaners Heinrich Hilgard, einem Wohltäter der Stadt. Es trägt die Inschrift: „Heinrich Hilgard‐Villard‐Waisenhaus 1892“. Wie sein Name besagt, war es als Waisenhaus gestiftet und diente ursprünglich auch diesem Zweck. Später wurde es Schulhaus. Enthielt zunächst einige Klassen der Realschule, die nicht im Hauptbau des Realschulgebäudes untergebracht werden konnten und später die Räume der städt. Berufsschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Gebäude die Kapelle der französischen Besatzungsmitglieder.
Wallstraße, da diese Straße vor der alten Stadtmauer verläuft, könnte man geneigt sein, den Namen aus dieser Tatsache herzuleiten. In Wirklichkeit kommt der Name von einst bestandenen Wällen und Schanzen, die die Franzosen 1676 am Ende der oberen Wallstraße anlegten.
wamsche, viel essen.
Wambe, Bauch; er schlaht sich de Wambe voll.
Wammes, Jacke; zieh dei Wammes aus.
Wasserbank, Bank in der Küche, auf der früher in einem Eimer das Trinkwasser aufgestellt war. Verschwand mit der Einführung der Wasserleitung.
wasserich, wässerig; die Krumbeere sin wasserich.
wedder, dagegen; er stoßt wedder die Tir.
Wegschisser, Gerstenkorn; er hat e Wegschisser im Au.
Weinbergstraße, erinnert an den überlieferten Zweibrücker Weinanbau, der im Gutental und am Kreuzberg nachgewiesen ist.
weller, welcher; weller vun denne zwee.
welljere, sich auf dem Boden wälzen; er welljert sich vor Schmerze uffm Bodem.
Welljerholz, Walkholz, zum Kuchenteig ausrollen.
Wersching, Wirsing; auch gebraucht für Kopf; ich schlah da uff de Wersching.
Werwees, Aufhebens, Umstände; mach ma ke Werwees (wer weiß was).
Wewe, Kindersprache für Verletzung.
Wieche, Docht; mach e neier Wieche in die Lamp.
Wieheisje, Wiegehäuschen, das städt. Gebäude mit der öffentlichen Waage, das auf dem Marktplatz stand und beim Luftangriff 1945 zerstört wurde.
wieje, wiegen mit der Waage.
Wilhelmstraße, benannt nach dem Rentner Wilhelm, Ehrenbürger und Wohltäter der Stadt.
winsch, schief, windschief, nicht im Lot.
wischderlich, arg, sehr; er hat wischderlich gesoff.
Witschegiggel, Schimpfname für Schielenden; scheeler Witschegiggel.
Wittfraa, Witfrau, Witwe.
wiwwelt und wawwelt, gebraucht als Ausdruck für Durcheinander: do wiwwelt un wawwelt es vor lauter Kinner.
Wolfsangelstraße, benannt nach Nikolaus Wolfsangel, früherer Bürgermeister von Zweibrücken.
Wolffstraße, benannt nach dem früheren Bürgermeister Johann Wolff.
Woo, Waage; Dezimalwoo, Abdeckerwoo.
workse, hinunterwürgen; er workst sei Esse nunner.
Worm, Wurm; Bandwurm.
wormich, wurmstichig; de Appel is wormich.
Worscht, Wurst; Worschtsupp; das is ma worscht; auch worschtegal.
Worzel, Wurzel; er will alles bis uf die Worzel wisse.
wuhle, wühlen, suchen; er wuhlt dorum; auch gebraucht für übermäßiges Arbeiten.
Wuhler, arbeitsversessener Mensch.
Wullegänsje, Kindersprache für Gans.
Wullewux, Fabeltier, gebraucht als Kinderschreck; alleweil kommt de Wullewux.
Wunner, Wunder; Wunnertut, Wunnerkerz.
Wunnernas, neugieriger Mensch.
wuppdich, Ausdruck für plötzlich; wuppdich do leit er.
wusselich, flink, auch nervös; er is wusselich.
Wutz, Schwein, schmutzige Person.
Wuwelcher, Kopfläuse.
Zabbeleischd, Zapfenleiste, Kleiderablage.
Zahnraffel, Zahnlücke.
Zauwel, Zaub, Hündin, auch gebraucht für liederliches Frauenzimmer.
zauwele, zausen; er zauwelt an de Hoor.
zawwele, zappeln; Zawwelphilipp.
Zeb, Zehe, Mehrzahl: Zewe. Auch als Maßeinheit gebraucht: Zeb oder e Zebche Knobloch.
Zeck, Zecke; auch gebraucht als Schimpfname für widerborstiges Mädchen.
zeidich, zeitig, reif; das Obst is zeidisch.
Zibbel, Zipfel; Bettzibbel, Zibbelkapp.
Zicke, Zicke machen, Unsinn machen; mach ke Zicke.
Ziech, Bezug; Kobbeziech, Kopfbezüge.
Zirmrieme, Ziehamrieme, Zieharmonika, Schifferklavier.
Zollstock, Abzweigung der oberen Himmelsbergstraße von der Steinhauser Straße, in Höhe der Kanadiersiedlung. Zollstock auch altertümliche Bezeichnung für Metermaß.
Zores, Chores, schlechte Gesellschaft.
Zottelbock, Mensch mit zerrissenen Kleidern.
Zuckerdings, Weihnachtsgebäck. Wenn um die Weihnachtszeit der Himmel um Abendrot erstrahlt, dann sagt man zu den Kindern; ´s Chrischtkinnche backt Zuckerdings.
zuggele, saugen, lutschen.
Zungschawe, loss dier die Zung schawe, sagt man zu einem, dem nicht jedes Essen schmeckt, der „schneegisch“ ist.
Zutt, Brause an der Gießkanne, Auslauf an der Kanne.
Zwacke, Zweig, e Rosezwacke.
Zweezwanzicher, (22er) Angehörige des Zweibrücker Hausregiments, des Kgl. bayer. 22. Infanterie‐Regiment.
22er Straße, benannt nach dem Hausregiment des Kgl. bayer. 22. Infanterie.Regiment.
Zwerwel, Wirbel auf dem Kopf.
Zwiwwel, Zwiebel, auch gebraucht für Taschenuhr.
Zwoggel, in der Pfalz Neckname für die Bewohner Altbayerns. Man kennt zwei Deutungen. Einmal soll Zwoggel von dem Namen eines früheren Regierungspräsidenten der Pfalz, mit Namen Zwackh, abgeleitet sein, der aus Bayern stammte. Zum anderen erklärt man sich den Namen aus der österreichischen Verwaltung nach den napoleonischen Kriegen. Damals trugen die österreichischen Soldaten einen Zweig am Hut. Als man sie fragte, was dies sei, antworteten sie: „a Zwagerl“ = ein Zweiglein. Daraus soll dann Zwoggel geworden sein.