Die Glockengießertradition und die älteste Glocke Zweibrückens
Kaum jemand weiß, dass in Zweibrücken während der letzten Jahrhunderte einige recht bedeutende Glockengussstätten betrieben wurden.
Die bekannteste war die des Glockengießers Christoph Klein (1725 – 1786) in Ernstweiler, dessen Gebäude, in dem sich seine Gießerei befand, bis heute erhalten geblieben ist.
Viele Glocken aus dem Zweibrücker Umland wurden während der Französischen Revolution entwendet, sowie in den Kriegsjahren des 1. und 2. Weltkrieges für die Waffenproduktion eingeschmolzen. Dennoch findet man noch heute deutschlandweit, überwiegend im rheinhessischen und nordbadischen Raum einige Geläute aus den Zweibrücker Gießhütten.
Weitere noch bekannte Zweibrücker Glockengießer, die sich zum Teil zu einer Gießergemeinschaft zusammenschlossen, waren Couturier, Gachot, Lindemann, Schuler, Dickes und Hamm.
Die älteste Glocke Zweibrückens, dem sogenannten „Füchslein“, deren Herkunft leider unbekannt ist, stammt aus dem ehemaligen Frauenkloster am Marienstein und zählt zu den weltweit ältesten Glocken.
Nachdem dieses Kloster im Jahre 1477 innerhalbder Stadtmauern verlegt wurde, errichtete man ein kleines Glockentürmchen, in dem das Füchslein seine Stimme ertönen ließ.
Dieses etwa eintausend Jahre alte Geläut ertönte die letzten Jahrhunderte bis zum 14. März 1945 in der Alexanderskirche, wo sie während der Bombardierung so sehr beschädigt wurde, dass sie nicht mehr in der neu errichteten Kirche eingebaut werden konnte. Seit einigen Jahren dient sie neben dem Altar als Totenglocke.
Glockengießerei Klein Ernstweiler
Christoph Klein 1747 |
Dickes 1873 |