Das HALT- Zeichen (heute STOP- Zeichen)
Im Jahr 1936 wurde vom NS Regime der Westwall geplant und ab 1937 gebaut. Es entstanden insgesamt 18.000 Bunker, 254 Stollen und 26 Hohlgangsysteme sowie viele weitere kleine Verteidigungsanlagen.
Im Westwallabschnitt Zweibrücken - Felsalbtal (ca. 25 km Luftlinie) entstanden rund 900 Bunker verschiedenster Bauarten die mit unterschiedlichen Kampfmitteln ausgestattet waren sowie 92 Stollen und 6 große Hohlgangsysteme. Zwischen den Bunkeranlagen und dem etwa 5 Kilometer entfernten Grenzbereich wurden Kilometer lange Panzersperren (sogenannte Höckerlinien und Hemmkurvenhindernisse) errichtet.
Bereits kurz nach dem mit der Errichtung der ersten Bunkeranlagen des 630 Km langen Festungsgürtels entlang der deutschen Westgrenze zwischen Kleve in Nordrhein Westfalen bis an die Schweizer Grenze begonnen wurde, entwickelte sich durch unzählige LKWs, Baumaschinen, Kleintransporter und Pferdefuhrwerken die zum Teil rund um die Uhr zur Beförderung verschiedenster Baumaterialien eingesetzt wurden ein bis dahin noch nie da gewesenes Verkehrsaufkommen. Es kam täglich zu Hunderten leichten bis schweren Verkehrsunfällen.
In dem 25 km langen Bauabschnitt Zweibrücken Felsalbtal, errichteten über 10.000 Bauarbeiter die stärkste Verteidigungslinie des gesamten Westwall Bauprojektes. In diesem Bereich, waren täglich über 1000 LKWs die zur Materialzufuhr eingesetzt wurden auf den Straßen unterwegs. Dazu kamen noch Hunderte Autos der Westwallarbeiter sowie Dutzende Busse die man zur Beförderung der Arbeiterkolonnen einsetzte. Die Zweibrücker Polizeiinspektion musste schon kurz nach Baubeginn in ihrem Zuständigkeitsbereich täglich Dutzende Verkehrsunfälle mit Sach- und Personenschäden aufnehmen. Statistisch gesehen kames in diesem Abschnitt zu den häufigsten und schwersten Unfällen die sich überwiegend in Kreuzungsbereichen ereigneten. Viele dieser Fahrzeuge mussten anschließend repariert, manche sogar komplett ausgetauscht werden wodurch immer wieder Bauverzögerungen entstanden.
Daraufhin schaltete die Bauprojektleitung der zuständigen Organisation Todt, die den Bau des Westwalls durchführte, das Berliner Reichsverkehrsministerium ein, das aufgrund dieser Statistik im Herbst 1938 zunächst für den Bereich Zweibrücken und einige Zeit später am gesamten Westwall ein dreieckiges „HALT“ Verkehrszeichen zur Vorfahrtsregelung an Straßenkreuzungen und Einmündungen einführte wodurch die Unfallzahlen deutlich zurück gingen. Zum 1. Januar 1939 wurde dieses Verkehrszeichen sowie die dazugehörigen Verkehrsregeln dann offiziell in ganz Deutschland eingeführt.
Durch den damaligen Erfolg des Haltschildes in Zweibrücken wurde dieses über die Jahre hinweg Garant für bedeutend weniger Unfälle und Verletzte in deutschen Kreuzungsbereichen.
Im Jahr 1968 ersetzte man das HALT-Zeichen durch das heutige achteckige STOP-Zeichen. Der Erfolg dieser Neuerung blieb natürlich auch in anderen Ländern nicht ohne Beachtung und so verwundert es nicht, dass wir heute fast auf der ganzen Welt an Kreuzungen und Einmündungen von diesem Zeichen zum Anhalten aufgefordert werden.