Ein Mann der Finanzen

Der 15. Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofes Richard Kallenbach

Der am 05.01.1889 in Zweibrücken geborene Richard Kallenbach studierte, nachdem er das Altsprachliche Gymnasium am Himmelsberg besuchte, an den Universitäten Erlangen, München und Heidelberg von 1908 bis 1912 Rechtswissenschaften. Bis Kriegsbeginn im Jahre 1914 qualifizierte er sich im Vorbereitungsdienst für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst.

Im Verband des 23. bayerischen Infanterie-Regiments kämpfte er im 1. Weltkrieg an der Westfront.

Nach Kriegsende legte er die große Staatsprüfung im bayerischen Justizdienst ab und arbeitete anschließend in wechselnden Verwendungen bei Gericht, Staatsanwaltschaft und im Ministerium, zuletzt als Ministerialrat.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten half er bei der Auflösung des bayerischen Justizministeriums, das in der Haushaltsabteilung des Reichsfinanzministeriums aufging und dem er bis Kriegsende angehörte.

Nach den Wirren des Krieges kehrte er an das wieder neu gegründete bayerische Finanzministerium zurück, dem er einige Jahre später von 1952 bis 1954 als 15. Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofes vorstand. Zeitgleich war er als Abgeordneter für die FDP im Wahlkreis Schwaben unterwegs.

Im Rahmen der bayerischen Spielbankenaffäre, wo es um Bestechungsgelder für private Spielbankenkonzessionen ging, war er ebenso Mitglied im Untersuchungsausschuss als auch 1956 bis 1958 bei der Beratung über den Erlass der Grunderwerbssteuern.

Immer öfter wurde seine Beratung als fähiger „Mann der Finanzen“ gesucht. So kam es, dass er von 1958 bis 1962 unter Bundeskanzler Konrad Adenauer und Finanzminister Franz Etzel im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen der Bundesrepublik Deutschland wirkte.

Über seinen schwäbischen Wahlkreis trat er 1954 für die FDP in den Bayerischen Landtag ein und blieb dessen Mitglied, bis er sich 1962 von der politischen Bühne verabschiedete.

Selbst im Ruhestand war er immer noch ein gefragter Mann für Finanzfragen in der lokalen Wirtschaft.

Richard Kallenbach verstarb im Alter von 95 Jahren am 20.09.1984 in München.

 


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